"Grusel-Goofy" fordert Kind zum Suizid auf, aber Mutter greift ein

Iserlohn/Märkischer Kreis – Diese Internet-Challenge hat es in sich: Unheimliche Fantasiegestalten wie "Grusel-Goofy" gehen viral und stellen besonders für Kinder und Jugendliche eine echte Gefahr dar. So wurde ein Junge (8) aus Iserlohn online zum Selbstmord aufgefordert.

Kinder sind sich der Gefahr von Kettenbriefen oftmals nicht bewusst. (Symbolbild)
Kinder sind sich der Gefahr von Kettenbriefen oftmals nicht bewusst. (Symbolbild)  © 123rf/ldprod

Letzte Woche hatte der 9-Jährige einen Kettenbrief erhalten, in dem er dazu herausgeforderte wurde, sich selber zu töten. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Die Mutter des Kindes reagierte auf die geschmacklose Nachricht, indem die Anzeige erstattete.

Dabei handelt es sich keineswegs um einen Einzelfall, wie die Polizei nun ausdrücklich warnt. "Finger weg von Kettenbriefen!", lautet ihr Hinweis.

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Sie Beamten haben in der Vergangenheit wiederholt von Massennachrichten von "Grusel-Goofy", Momo und Co. gehört, die gerade für Kindern eine ernste Gefahr darstellen. 

Kettenbriefe werden laut Polizei oft erst einmal als harmlose Herausforderungen angesehen.

Sie beginnen meist mit spielerischen Aufgaben, die sich über mehreren langsam Runden steigern – bis etwa zum Suizid angestiftet wird.

Wenn aus spielerischem Leichtsinn bitterer Ernst wird

Kinder befolgen Anweisungen in Kettenbriefen, weil ihnen mit Phantasiegestalten wie "Grusel-Goofy" Angst eingejagt wird.
Kinder befolgen Anweisungen in Kettenbriefen, weil ihnen mit Phantasiegestalten wie "Grusel-Goofy" Angst eingejagt wird.  © Screenshot twitter.com/itsVoxsis/

Problematisch ist vor allem, dass sich die Nachrichten rasend schnell vermehren. Empfänger müssen sie "an mindestens zehn andere Kinder" verschicken. "Sonst fault dir heute Nach der Arm ab", wird unter anderem gedroht.

Die virtuelle Gemeinschaft baue einen enormen Gruppenzwang auf, warnt die Polizei. In einem anderen konkreten Fall wurden laut den Beamten Jugendliche bei einer Challenge dazu animiert, sich selbst oder andere zu verletzen.

Was als lustiger Spaß beginnt kann also zum bitteren Ernst werden.

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Eltern rät die Polizei daher, Ängste ihrer Heranwachsenden ernst zu nehmen. In Bezug auf Kettenbriefe müsse klargestellt werden, dass es sich nur um leere Drohungen handelt.

Betroffene könnten die Challenges zu jeder Zeit beenden, ohne dass die angekündigten Folgen wahr werden.

Grundsätzlich fordert die Polizei Eltern dazu auf, die Internet-Aktivitäten ihrer Kleinen im Auge zu behalten.

Titelfoto: 123rf/ldprod / Screenshot twitter.com/itsVoxsis/

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