"Kein harmloser Streich": Präparierte Flasche explodiert und verletzt Polizisten

Bad Reichenhall - Jugendliche sollen eine Religionsgemeinschaft in Bad Reichenhall wiederholt gestört haben. Bei einem Vorfall wurde ein Beamter verletzt. Die Polizei setzt auf Gespräche, um die Lage zu entschärfen.

Die Polizei setzt in Bad Reichenhall auf Präsenz und Gespräche. (Symbolbild)
Die Polizei setzt in Bad Reichenhall auf Präsenz und Gespräche. (Symbolbild)  © Peter Kneffel/dpa

Am Mittwochabend hätten sich die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft zu einem regelmäßigen Treffen in einem Saal nahe der Rosengasse eingefunden, berichtete die Polizei am Sonntag. In der angrenzenden Bergstraße befindet sich der Königsaal der Zeugen Jehovas.

Wie bereits in der Vergangenheit sei es gegen 19.30 Uhr zu Störungen gekommen, wohl durch Kinder oder Jugendliche.

Als die alarmierte Polizei eintraf, um nach den Störern zu suchen, fand sie eine PET-Flasche in der Hofeinfahrt vor dem Veranstaltungssaal.

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Weil die Beamten davon ausgehen mussten, dass die Flasche präpariert worden war, sollte ein Gefahrenbereich um den Fundort abgesperrt werden. Dabei explodierte die Flasche jedoch unvermittelt und verletzte einen der umstehenden Polizisten. Der 28-Jährige musste ins Krankenhaus Bad Reichenhall und konnte seinen Dienst nicht fortsetzen.

Die Kripo Traunstein ermittelt jetzt wegen Störung der Religionsausübung, des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung. Zeugen, welche möglicherweise Kinder oder Jugendliche beobachtet haben und sachdienliche Hinweise zum Fall geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0861/98730 bei der Polizei zu melden.

Problem-Jugendliche in Bad Reichenhall? Polizei sucht Gespräch

Die Polizei ruft die Bürger dazu auf, verdächtige Beobachtungen zu melden. (Symbolbild)
Die Polizei ruft die Bürger dazu auf, verdächtige Beobachtungen zu melden. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Um weitere Störungen vorzubeugen, setzte die Polizei seit dem Vorfall am 15. Oktober auch auf aufklärende Gespräche mit Jugendlichen.

Die jungen Menschen seien über die allgemeinen Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens belehrt worden. Dabei ging es um Themen wie Rücksichtnahme, Lärmbelästigung, Gefahren durch Feuerwerkskörper sowie strafrechtliche Konsequenzen von Sachbeschädigung oder Körperverletzung.

Bei Kontrollen wurden vereinzelt Feuerwerkskörper gefunden und sichergestellt. Es wurde auch klargestellt, "dass es kein harmloser Streich ist, Flaschen so zu präparieren, dass sie explodieren, oder mit chemischen Substanzen oder Feuerwerkskörpern zu experimentieren", machte die Polizei deutlich.

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Uniformierte und zivile Kräfte seien im Stadtgebiet präsent, so die Polizei, nicht nur um Straftaten zu verhindern, sondern auch, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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