Merkel und Scholz auf der Todesliste: Mann in Dortmund festgenommen

Von Jacqueline Melcher, Lea Kluge

Karlsruhe/Dortmund - Die Bundesanwaltschaft hat in Dortmund einen deutsch-polnischen Mann (49) festnehmen lassen, der im Darknet unter anderem zu Anschlägen auf Politiker aufgerufen haben soll. Auf seiner Todesliste sollen auch Olaf Scholz (67) und die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel (71) gestanden haben.

In Dortmund wurde ein Mann festgenommen, dem die Bundesanwaltschaft vorwirft, eine Todesliste für Politiker erstellt zu haben
In Dortmund wurde ein Mann festgenommen, dem die Bundesanwaltschaft vorwirft, eine Todesliste für Politiker erstellt zu haben  © Uli Deck/dpa

Das bestätigte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Nachmittag der BILD. Auf der Liste hätten sich unter anderem auch Staatsanwälte und Richter befunden. Einige wurden erst jetzt von den Behörden darüber aufgeklärt.

Der Beschuldigte habe zudem Spenden in Form von Krypto-Währung eingefordert, die als Kopfgeld für die Tötungen ausgelobt werden sollten, teilte die Karlsruher Behörde mit.

Im sogenannten Darknet habe der deutsch-polnische Staatsangehörige auf einer von ihm betriebenen Plattform Listen mit den Namen von Politikerinnen und Politikern und Personen des öffentlichen Lebens geführt.

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Unter den 20 Namen wären bekannte Politiker und auch Personen des öffentlichen Lebens.

Auf der Seite, die laut Bild den Namen "Assassination Politics" (übersetzt: Attentats-Politik) tragen soll, habe er auch selbst verfasste Todesurteile, Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen sowie sensible personenbezogene Daten potenzieller Opfer veröffentlicht.

Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel (71) und Olaf Scholz (67) sollen auf der Todesliste des 49-Jährigen stehen.
Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel (71) und Olaf Scholz (67) sollen auf der Todesliste des 49-Jährigen stehen.  © Bildmontage/John Macdougall/AFP-Pool/dpa, Lilli Förter/dpa

Haftvorführung in Karlsruhe

Der Beschuldigte habe zudem Spenden in Form von Krypto-Währung eingefordert, die als Kopfgeld für die Tötungen ausgelobt werden sollten. (Symbolbild)
Der Beschuldigte habe zudem Spenden in Form von Krypto-Währung eingefordert, die als Kopfgeld für die Tötungen ausgelobt werden sollten. (Symbolbild)  © Christoph Schmidt/dpa

Die Bundesanwaltschaft wirft dem Mann Terrorismus-Finanzierung, die Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie das gefährdende Verbreiten personenbezogener Daten vor.

Beamte des Bundeskriminalamts und Spezialkräfte der GSG 9 der Bundespolizei in Dortmund nahmen den Verdächtigen den Angaben zufolge am Montagabend in Dortmund fest.

Er soll heute dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.

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Originalartikel von 10.21 Uhr, zuletzt aktualisiert 14.05 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage/Uli Deck/dpa, Lilli Förter/dpa, John Macdougall/AFP-Pool/dpa

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