Mindestens 50 Fälle! Mutmaßlicher Ausweisfälscher festgenommen

Von Isabell Scheuplein

Frankfurt am Main - Wegen der jahrelangen Fälschung von Ausweisdokumenten ist ein Mann festgenommen worden.

Bei einem 36-Jährigen haben die Handschellen geklickt. (Symbolbild)
Bei einem 36-Jährigen haben die Handschellen geklickt. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

Der 36-Jährige soll seine zahlreichen Kunden teilweise über das Darknet gefunden haben, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und die zuständige Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle (Saale) offiziell mit.

Ihm würden demnach mindestens 50 Fälle zur Last gelegt. Dem Verdächtigen wird gewerbsmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen. Er wurde den Angaben zufolge im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt festgenommen und sitzt in U-Haft.

Bei neun mutmaßlichen Kunden gab es bereits Durchsuchungen. Diese erfolgten den Angaben zufolge in sieben Bundesländern: in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

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Rund 300 Kräfte der Bundespolizei seien im Einsatz gewesen.

Bis 550 Euro für einen Ausweis, Ermittlungsansätze in Richtung weiterer Kunden

Die Ermittlungen dauern an. (Symbolbild)
Die Ermittlungen dauern an. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ein gefälschter Ausweis habe bis zu 550 Euro gekostet, bezahlt worden sei in Kryptowährung, teilen die Behörden mit. Personalien und Lichtbilder seien dementsprechend frei wählbar gewesen.

Benutzt würden gefälschte Dokumente, beispielsweise für Betrug oder Geldwäsche.

Der Verkaufskanal des Beschuldigten soll sich auf der im Jahr 2024 durch Strafverfolgungsbehörden abgeschalteten Handelsplattform crimemarket.is befunden haben. Diese sei sowohl über das Darknet als auch über das Internet erreichbar gewesen.

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Bei den Durchsuchungen seien sogenannte Blanko-ldentkarten entdeckt worden, also Karten, aus denen Ausweise gemacht werden. Dazu kommen Gravur-Maschinen, Stempel und gefälschten Folienelemente.

Ein Motorrad sei in Verwahrung genommen worden. "Zudem wurden umfangreiche Nutzerdaten gesichert, die wertvolle Ermittlungsansätze zur weiteren Identifizierung der Kunden des Beschuldigten darstellen", heißt es in der Mitteilung.

Die Ermittlungen führt die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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