Pakete geleert und mit Schrott gefüllt: Polizei nimmt Zusteller fest
Braunschweig - Gerade in der Vorweihnachtszeit und besonders zum "Black Friday" brummt das Geschäft im Online-Handel. Bei der daraus resultierenden Flut an Sendungen nutzte ein Paketzusteller in Braunschweig (Niedersachsen) mehrere Situationen und füllte seine eigenen Taschen.
Wie die Polizei Braunschweig am Dienstag berichtet, habe ein 59-Jähriger am vergangenen Mittwoch die Zustellung eines Tablets erwartet.
Nachdem er das Paket erhalten hatte, bemerkte er kurz darauf, dass dieses schon geöffnet wurde. Anstatt eines Tablets befand sich darin allerdings nur ein wertloses Elektronikteil, welches dem ursprünglichen Inhalt nur in Gewicht und Größe entsprach.
Weil er sein Tablet noch im Wagen des Zustellers vermutete, rief er die Polizei. Durch die Staatsanwaltschaft Braunschweig wurde wenig später ein Durchsuchungsbeschluss erlassen, der das Absuchen des Transporters erlaubte.
Tatsächlich entdeckten die Beamten einige geöffnete und teilweise leere Kartons. Darunter auch mehrere hochwertige Elektronikartikel, hieß es.
Beim Verstecken sei der Zusteller sogar kreativ geworden. Laut dem Polizeibericht seien dabei Hohlräume im Zustellwagen genutzt worden.
Auch Wohnung des Zustellers durchsucht
Weil die Einsatzkräfte noch mehr Produkte im Wagen vermutet hatten, wurde dieser für eine genauere Untersuchung beschlagnahmt.
Auch für den Wohnsitz des Zustellers erteilte die Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss. Hier konnten weitere Elektronikartikel, zum Teil sogar noch originalverpackt, aufgefunden werden.
Zudem soll der Zusteller ein noch neues und hochwertiges Handy bei sich gehabt haben. Einen Eigentumsnachweis dafür konnte der Tatverdächtige nicht erbringen.
Am Abend des Donnerstags soll sich der Disponent des Zustelldienstes bei den Polizisten gemeldet haben. Dieser habe das zuvor verschwundene Tablet bei einem weiteren Zusteller noch originalverpackt gefunden.
Die Beamten zögerten nicht lange und nahmen beide Fahrer vorläufig fest. Sie müssen sich demnächst als Beschuldigte in einem Strafverfahren wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall stellen.
Titelfoto: Jan Woitas/ZB/dpa

