Polizei macht Rechtsrock-Konzert ein Ende, Freie Sachsen wüten
Trebsen/Mulde - Polizeieinsatz in Trebsen an der Mulde: In einer Kleingartenanlage setzten Einsatzkräfte Samstagnacht offenbar einem Rechtsrock-Konzert ein Ende. Die Polizei ermittelt. Dass das Konzert überhaupt als solches publik wurde, ist den Freien Sachsen zu verdanken.

Die Rechtsextremisten wüteten bereits am Sonntag auf ihrem Telegram-Kanal über das vorzeitige Ende ihrer "patriotischen Geburtstagsfeier". "Das ist die Realität im Jahr 2025: Ein Staat kämpft gegen unbequeme Lieder und lässt Konzerte stürmen", hieß es dort unter anderem.
Polizeisprecherin Sandra Freitag erklärte am Montag, die Behörde habe durch Hinweise von der nicht genehmigten Veranstaltung erfahren. Als Beamte diese überprüften, sollen sie in dem Veranstaltungsort, offenbar ein Vereinshaus, etwa 50 Personen festgestellt haben.
"Als sich der Verantwortliche der Veranstaltung bekannt machte, ergaben sich Hinweise, dass es sich nicht um eine private Feier, sondern um eine nicht genehmigte öffentliche Veranstaltung handelte", so Freitag weiter.
Das Gebäude sei überfüllt gewesen, zudem habe es brandschutzrechtliche Mängel und keine ausreichende Anzahl an Flucht- und Rettungswegen gegeben.
Die Polizei untersagte daraufhin die Veranstaltung, stellte die Identitäten der Teilnehmenden fest und sprach Platzverweise aus. Ein 27-Jähriger soll dabei Widerstand geleistet haben, weshalb ihm Handfesseln angelegt wurden.
Ermittlungen wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte

Die Polizei stellte außerdem noch ein Banner sowie Liedtexte sicher.
Bei den Freien Sachsen war indes von einem geselligen Abend bei patriotischer Musik die Rede, zu dem sich die "heimatverbundenen Deutschen" versammelt hätten.
"Dutzende schwer bewaffnete Polizisten, mit Helm und Schild für die nächste Straßenschlacht gerüstet, stürmten eine friedliche Geburtstagsfeier mit Livemusik", warfen sie dort den Einsatzkräften vor.
Im weiteren Verlauf wurde dann auch noch Udo Jürgens (†80) zitiert.
Die Texte würden nun einer rechtlichen Bewertung unterzogen, erklärte Freitag. Zudem wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.
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