Polizei schnappt betrügerischen Autohändler, doch das ist noch lange nicht alles

Frankfurt am Main - In einem groß angelegten Einsatz haben Polizei und Steuerfahndung am heutigen Mittwochmorgen elf Objekte in Hessen und Baden-Württemberg durchsucht und einen 30-jährigen Mann festgenommen. Er soll unter anderem im großen Stil beim Handel mit Autos betrogen haben.

An dem Einsatz war auch die Steuerfahndung beteiligt. (Symbolfoto)
An dem Einsatz war auch die Steuerfahndung beteiligt. (Symbolfoto)  © Boris Roessler/dpa

Wie einer gemeinsamen Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sowie der Steuerfahndungsstelle des Finanzamtes Offenbach und des Polizeipräsidiums Frankfurt zu entnehmen ist, stehen er und Teile seiner Familie im Verdacht, in großem Stil mit Autos betrogen, Steuern hinterzogen und Sozialleistungen erschlichen zu haben.

Der Festgenommene, gegen den bereits im Vorfeld ein Haftbefehl vorlag, soll mit Komplizen Verkäufer von Fahrzeugen mit einem sogenannten "Öl-Kühlwassertrick" getäuscht haben. So wurde den Opfern ein Motorschaden vorgetäuscht, um die Autos deutlich unter Wert zu kaufen. In zwei Fällen soll der Mann zudem überhöhte Preise für Fahrzeuge verlangt und Mängel verschwiegen haben.

Die Familie soll außerdem einen Handel mit hochwertigen Autos betrieben und dabei die Umsatzsteuer hinterzogen haben. Dazu wurden falsche Personalien und Identitäten von ausländischen Unternehmen verwendet. Der Schaden für den Fiskus beläuft sich auf über 150.000 Euro.

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Fünf weitere Familienmitglieder stehen im Verdacht, falsche Angaben zu ihren Einkünften gemacht zu haben und unrechtmäßig Sozialleistungen in Höhe von über 180.000 Euro bezogen zu haben.

Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, darunter Unterlagen, Datenträger, Mobiltelefone, hochwertige Fahrzeuge und Bargeld in fünfstelliger Höhe.

Betrug beim Autohandel und erschlichene Sozialleistungen: Genaue Schadensumme wohl höher

Gegen den 30-Jährigen lag bereits vor der Razzia ein Haftbefehl vor. (Symbolfoto)
Gegen den 30-Jährigen lag bereits vor der Razzia ein Haftbefehl vor. (Symbolfoto)  © 123RF/harbucks

Über 160 Einsatzkräfte der Steuerfahndung, der Polizeipräsidien Frankfurt und Stuttgart sowie sechs Diensthunde waren im Einsatz. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und die hessische Steuerfahndung gehen davon aus, dass der Schaden durch die Straftaten der Familie noch deutlich höher sein könnte.

Die Ermittlungen dauern an.

Titelfoto: Montage: Boris Roessler/DPA, 123RF/harbucks

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