Rätselhafte Anschlagsserie in Reinheim, Ober-Ramstadt und Bad Homburg

Reinheim/Ober-Ramstadt/Bad Homburg vor der Höhe - Ein 25-jähriger Mann rastete offenbar völlig aus: Ein Brand-Anschlag im südhessischen Reinheim hielt die Polizei am heutigen Mittwoch ebenso auf Trab wie eine Attacke auf ein pharmazeutisches Unternehmen in Bad Homburg bei Frankfurt am Main.

Nach den Vorfällen in Reinheim und Ober-Ramstadt leitete die Polizei eine groß angelegte Fahndung ein, doch der Täter entkam zunächst.
Nach den Vorfällen in Reinheim und Ober-Ramstadt leitete die Polizei eine groß angelegte Fahndung ein, doch der Täter entkam zunächst.  © 5VISION.NEWS

Es begann gegen 12 Uhr in der Darmstädter Straße in Reinheim: Ein Ärztezentrum in der Stadt wurde zunächst mit Farbe beschmiert. Anschließend schütte der Täter eine brennbare Flüssigkeit gegen die Hauswand und legte Feuer.

Nach diesem Brandanschlag floh der Feuerteufel mit einem Auto in Richtung Ober-Ramstadt. Als er durch die Ortsdurchfahrt des Stadtteils Wembach-Hahn fuhr, stoppte der Mann seinen Wagen, stieg aus und goss eine brennbare Flüssigkeit auf eine Blitzersäule, wie die Polizeipräsidien Südhessen und Westhessen gemeinsam mitteilten.

Demnach wurde der Täter von einem jungen Anwohner aufgehalten, als er auch versuchte, die gegenüberliegende Blitzersäule zu beschädigen. Daraufhin zückte der Randalierer Reizgas und attackierte den Anwohner damit.

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Der Täter floh nun zu Fuß weiter und entkam zunächst. Die Polizei leitete eine groß angelegte Fahndung nach dem Mann ein, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war.

Der mit Pfefferspray angegriffene Anwohner in Ober-Ramstadt/Wembach-Hahn wurde unterdessen vom Rettungsdienst "vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert", wie ein Sprecher erklärte.

Mann stürmt Firma in Bad Homburg und will Feuer legen

Spezialisten der Polizei waren nach der Anschlagsserie in Reinheim, Ober-Ramstadt und Bad Homburg im Einsatz, um Spuren zu sichern.
Spezialisten der Polizei waren nach der Anschlagsserie in Reinheim, Ober-Ramstadt und Bad Homburg im Einsatz, um Spuren zu sichern.  © 5VISION.NEWS

Der Randalierer tauchte gegen 13.15 Uhr in der Taunus-Stadt Bad Homburg vor der Höhe wieder auf. Hier stürmte er ein "pharmazeutisches Unternehmen in der Werner-Reimers-Straße", berichtete der Polizeisprecher weiter.

Der Mann überwältigte einen Mitarbeiter der Firma im Eingangsbereich des Gebäudes mit Pfefferspray. Dabei soll er auch mit einer Schreckschusswaffe gedroht haben.

"Anschließend ging er in den ersten Stock des Gebäudes und versuchte dort, an mehreren Stellen Feuer zu legen. Dies versuchte er mit einer ausgeschütteten, brennbaren Flüssigkeit", ging die Schilderung des Sprechers weiter.

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Zum Glück misslang die Brandlegung. Polizeikräfte konnte den verhinderten Brandstifter - einen 25-jährigen Mann - widerstandslos festnehmen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens kamen mit dem Schrecken davon, sie hatten alle das Haus zuvor unverletzt verlassen.

Festgenommener 25-Jähriger schweigt gegenüber der Polizei

Zur Höhe des entstandenen Sachschadens bei den verschiedenen Aktionen des Täters liegt noch keine Einschätzung der Polizei vor. Spezialisten der Spurensicherung waren infolge der Anschläge ebenso im Einsatz wie die Feuerwehr.

Die Polizei steht noch vor vielen Rätseln. Der festgenommene 25-Jährige hat bislang keinerlei Angaben gegenüber den Beamten gemacht. "Somit sind die Hintergründe, die ihn zu seinen Taten bewogen haben, derzeit völlig unklar und bedürfen weiterer kriminalpolizeilicher Ermittlungen", betonte der Sprecher.

Insbesondere sei noch unklar, in welchem Zusammenhang die einzelnen Taten in Reinheim, Ober-Ramstadt und Bad Homburg stünden.

Titelfoto: 5VISION.NEWS

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