Rechtsextreme Parolen und Gesänge: Polizei im Dauereinsatz!

Neunkirchen/St. Wendel/Saarbrücken - In und um zwei Gaststätten im Saarland sowie auf privaten Feiern sollen rechtsextreme Parolen gegrölt worden sein. Erneut soll das Lied "L’amour toujours" von Gigi D'Agostino missbraucht worden sein.

Wegen rechtsextremer Parolen hat es im Saarland mehrere Polizeieinsätze gegeben. (Symbolbild)
Wegen rechtsextremer Parolen hat es im Saarland mehrere Polizeieinsätze gegeben. (Symbolbild)  © Moritz Frankenberg/dpa

Am Freitagabend wurden die Einsatzkräfte von dem Betreiber einer Gaststätte in St. Wendel alarmiert, wie die Polizei in Saarbrücken mitteilte. Demnach grölte im Umfeld des Lokals eine größere Gruppe volksverhetzende Parolen, es soll auch der Hitlergruß gezeigt worden sein. Zeugen hätten dies vor Ort bestätigt.

Bei dem zweiten Fall in der Nacht auf Samstag wurden einem Sprecher zufolge in einer Gaststätte in Schiffweiler von mehreren Personen rechtsextreme Parolen zur Melodie von "L’amour toujours" skandiert.

Als die Polizei in der Kneipe in Schiffweiler eintraf, waren die Personen bereits verschwunden. Ersten Ermittlungen zufolge hätten vier Personen rassistische Parolen gegrölt und teilweise auch den Hitlergruß gezeigt.

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Die Gruppe sei später zur Gaststätte zurückgekehrt, eine Person habe in Anwesenheit der Polizei unter anderem "Sieg Heil" gerufen. Es handele sich um drei Männer im Alter von 20 bis 23 Jahren sowie eine 19-Jährige. Alle wurden des Lokals verwiesen.

In St. Wendel habe es sich um acht, teilweise polizeibekannte Personen im Alter von 16 bis 27 Jahren gehandelt, auch sie hätten Platzverweise bekommen.

In beiden Fällen leitete die Polizei nach eigenen Angaben Strafverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ein.

Ermittlungen nach rechtsextremen Gesängen auch bei Feiern in Saarbrücken und St. Wendel

Aufgrund mehrerer fremdenfeindlicher und rechtsextremer Vorfälle hatte die Polizei im Saarland alle Hände voll zu tun. (Symbolbild)
Aufgrund mehrerer fremdenfeindlicher und rechtsextremer Vorfälle hatte die Polizei im Saarland alle Hände voll zu tun. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Am Samstag gab es zudem laut Polizei ähnliche Fälle in der Landeshauptstadt. Bei zwei privaten Feiern soll das Lied mit den veränderten Strophen "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" gesungen worden sein.

Beamte der Polizei Saarbrücken rückten aus, nachdem sich ein Anwohner bei der Polizei beschwert hatte. In der Nachbarschaft wurden etwa 25 junge Gäste einer Gartenfeier angetroffen. "Hier muss noch ermittelt werden, ob und durch wen ein solches strafbares Verhalten gezeigt wurde", teilten die Beamten mit.

Klarer scheint laut Einschätzung der Polizei der Fall einer weiteren Party auf dem Saarbrücker Eschberg zu sein, die kurz darauf einen weiteren Einsatz auslöste. Die Beamten hätten selbst gehört, dass das Lied mit entsprechenden Parolen aus der geöffneten Balkontür der Wohnung eines 18-Jährigen ertönte.

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"Die Gäste dieser Feier gaben an, das Lied im Original lautstark abgespielt zu haben", berichtete die Polizei. Wer von den Gästen im Heranwachsenden-Alter tatsächlich rassistische Parolen dazu gesungen habe, sei noch ungeklärt. In allen Fällen wird der Staatsschutz ermitteln.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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