"Schweißnass und apathisch": Mutter lässt Kleinkind einfach im heißen Auto zurück

Kleve - Die Polizei war fassungslos, als sie am Freitag (13. Juni) ein Kleinkind ganz allein und bei 30 Grad in der prallen Sonne aus einem schwarzen Auto rettete. Von der Mutter fehlte zunächst jede Spur.

Immer wieder kommt es zu Vorfällen, bei denen Tiere, Kleinkinder oder Rentner hilflos in überhitzten Autos zurückgelassen werden. (Symbolbild)
Immer wieder kommt es zu Vorfällen, bei denen Tiere, Kleinkinder oder Rentner hilflos in überhitzten Autos zurückgelassen werden. (Symbolbild)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Das Drama hatte sich gegen 11.40 Uhr in der Minoritenstraße in Kleve abgespielt.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilt, hatten Beamte zufällig das abgestellte Auto entdeckt.

Auf der Rückbank: ein kleiner Junge, festgeschnallt im Kindersitz, schweißnass, kreidebleich und apathisch.

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Laut den Diensterfahrenen "döste er immer wieder weg".

Polizei leitet Rettungsaktion ein: Mutter zeigt kein Einsehen

Die Polizei übergab den Bericht des Vorfalls dem zuständigen Jugendamt. (Symbolbild)
Die Polizei übergab den Bericht des Vorfalls dem zuständigen Jugendamt. (Symbolbild)  © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Die geschockten Polizisten zögerten keine Sekunde und schlugen die Scheibe der Beifahrertür ein. Wie zu erwarten, kam ihnen ein Hitzeschwall entgegen.

Sofort befreiten sie das überhitzte Kind und begannen es zu kühlen, bis kurz darauf der Rettungsdienst eintraf und sich um den kleinen Patienten kümmerte.

Erst 20 Minuten nach der Rettungsaktion tauchte die 24-jährige Mutter auf. Von Reue allerdings keine Spur. Stattdessen versuchte sie sich vor den Polizisten zu rechtfertigen, "das Kind habe ja nur geschlafen". Zudem "habe sie ja vorher die Klimaanlage eingeschaltet gehabt und wäre ja auch nur kurz einkaufen gewesen".

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Die Beamten reagierten entsetzt auf das sorglose Verhalten der Mutter und zogen Konsequenzen: Die 24-Jährige muss sich nun vor dem zuständigen Jugendamt in Essen verantworten.

Glücklicherweise hatte sich der kleine Junge nach der medizinischen Versorgung des Rettungsdiensts wieder gut erholt und wurde der Mutter übergeben.

Für die Beamten steht aber fest: Hätten sie nicht eingegriffen, wäre vermutlich viel Schlimmeres passiert.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

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