90 Minuten vor Hinrichtung meldet sich Gericht: Kommt Baby-Schüttler wieder auf freien Fuß?
Texas - In Texas wurde die Hinrichtung eines verurteilten Baby-Schüttlers verhindert. Der Straffällige Robert Roberson (58) soll seine zweijährige Tochter im Jahr 2002 zu Tode geschüttelt haben. Nun wartet er im Todestrakt auf eine neue Verhandlung.

Roberson blieben am Donnerstagabend nur noch 90 Minuten, als das Berufungsgericht seine Hinrichtung verhinderte. Laut BBC sei der Grund für diesen Entschluss das 2013 beschlossenen Gesetz "Junk Science". Diese Rechtslage erlaubt es Gerichten, bereits abgeschlossene Urteile durch wissenschaftliche Erkenntnisse neu zu verhandeln.
Eine damalige Obduktion ergab, dass Robersons Tochter an den Folgen der Misshandlung gestorben war. Der 58-Jährige beteuerte bis zum Schluss sein Kind durch eine Lungenentzündung verloren zu haben, berichtete BBC.
Bereits vergangenen Oktober setzte das texanische Gericht die Tötung des Mannes aus. Der Anwalt des verurteilten Vaters betonte, dass die Beweise auf völlig veralteten Theorien basierten.
Mörder beteuert Unschuld: Medikamente seien Schuld

Das medizinische Personal in der Notaufnahme, in die er sie brachte, vermutete sofort Misshandlung. Robersons Anwälte argumentierten, seiner Tochter seien Medikamente verschrieben worden, die Kindern heute nicht mehr verabreicht werden. Unter politischem Druck wurde der Fall nun neu aufgerollt.
Brian Wharton, der leitende Ermittler in dem Fall, unterstützte die Forderung nach der Freilassung Robersons. "Meine Beteiligung an seiner Verhaftung und Strafverfolgung wird mich immer verfolgen. Er ist ein unschuldiger Mann", schrieb Whartons in einem Brief.
Titelfoto: Fotomontage/CECILE CLOCHERET/AFP