Verbotene Palästina-Demos in Berlin: Zwei verletzte Polizisten und etliche Festnahmen

Berlin - Wegen der Ausweitung der israelischen Bodeneinsätze im Gazastreifen kam es in Berlin-Mitte am Samstag erneut zu zahlreichen verbotenen Versammlungen.

Behelmte Polizisten lösen eine nicht genehmigte Kundgebung in Berlin-Mitte auf.
Behelmte Polizisten lösen eine nicht genehmigte Kundgebung in Berlin-Mitte auf.  © Morris Pudwell

Rund 620 Einsatzkräfte betreuten im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt vier Versammlungen und setzten drei Versammlungsverbote durch, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Demnach versammelten sich in der Oranienburger Straße bis zu 500 Personen zu einer störungsfreien Kundgebung.

Auch in der Fasanenstraße trafen sich 500 Menschen ohne besondere Vorkommnisse. Kleinere Kundgebungen fanden zudem in der Brunnenstraße, am Fraenkelufer und in der Mauerstraße statt.

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Drei weitere Demonstrationen waren angezeigt und verboten worden. Dennoch kamen am Alexanderplatz gegen 18 Uhr rund 100 mutmaßliche Versammlungsteilnehmende zusammen. Die Polizei sprach diese eigenen Angaben nach an und verwies sie konsequent des Platzes.

Berlin: Hakenkreuze, Parolen und Pfefferspray

Am Samstag wurden zwei Polizisten bei ihrem Einsatz in Berlin-Mitte verletzt.
Am Samstag wurden zwei Polizisten bei ihrem Einsatz in Berlin-Mitte verletzt.  © Morris Pudwell

Gegen 22.30 Uhr stellten Einsatzkräfte am Pariser Platz rund 100 Personen mit Fahnen fest, die pro-palästinensische Parolen skandierten. Einsatzkräfte erkannten darin eine spontane Ersatzveranstaltung zu den erlassenen Versammlungsverboten und erteilte Platzverweise.

Beim Verlassen des Platzes in Richtung Unter den Linden kam es wiederholt zu Ansammlungen und zu Rufen polizeifeindlicher Sprechchöre, sodass die Einsatzkräfte gegen 23.10 Uhr mehrere Freiheitsbeschränkungen durchführten. Bei der Festnahme eines Mannes gegen 23.30 Uhr an der Ecke Wilhelmstraße wurde ein Polizist verletzt und kam zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus.

Gegen 23.40 Uhr versammelten sich in Höhe Schadowstraße rund 70 Personen, deren Identität aufgenommen wurde. Als Polizisten gegen Mitternacht einen weiteren Mann festnehmen wollten, wurden die Einsatzkräfte von einer etwa zehnköpfigen Gruppe bedrängt.

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Pfefferspray kam zum Einsatz, sodass der Mann festgenommen werden konnte. Die Gruppe flüchtete daraufhin. Bei dem Vorfall verletzte sich ein Beamter am Arm, konnte aber nach einer Behandlung durch Polizeisanitäter seinen Dienst fortsetzen.

Darüber hinaus kam es im gesamten Stadtgebiet zu diversen Sachbeschädigungen in Form von aufgemalten Symbolen sowie israelfeindlichen und pro-palästinensischen Schriftzügen. Ein Mann, der in der Greifenhagener Straße Hakenkreuze an Hausfassaden schmierte, wurde festgenommen.

Titelfoto: Morris Pudwell

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