Vögel vergiftet: Polizei nimmt Verdächtigen ins Visier

Von Tobias Heydemann, Friederike Hauer

Simbach bei Landau - Nach dem Fund von vielen vergifteten Greifvögeln in Niederbayern hat die Polizei einen Verdächtigen im Fokus.

Ein mit Carbofuran vergifteter Rotmilan liegt im Gras. Wer ein solches Tier entdeckt, sollte umgehend die Polizei rufen.
Ein mit Carbofuran vergifteter Rotmilan liegt im Gras. Wer ein solches Tier entdeckt, sollte umgehend die Polizei rufen.  © Heidi Seiß/LBV/dpa

Die Fahnder durchsuchten das Anwesen eines 64-Jährigen im nördlichen Landkreis Rottal-Inn. Der Mann steht aufgrund der bisherigen Ermittlungen im Verdacht, das in der EU verbotene Insektizid Carbofuran ausgebracht zu haben, wie die Polizei mitteilte.

Seit Ende Juli waren insgesamt 17 tote Vögel in einem Wald nahe Simbach bei Landau (Landkreis Dingolfing-Landau) gefunden worden. Unter den Tieren waren auch geschützte Greifvogelarten. Ein Jagdpächter hatte zunächst rund ein Dutzend leblose Tiere entdeckt.

Alle bislang untersuchten Vögel seien "durch Aufnahme eines Giftstoffes" verendet, teilte die Polizei mit. Unter ihnen waren demnach unter anderem Rot- und Schwarzmilane, Wanderfalken und Mäusebussarde. Greifvögel stehen in Deutschland unter strengem Schutz. Auch geschützte Krähenarten seien tot gefunden worden.

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Bei der Razzia stellte die Polizei mehrere Datenträger wie Computer und ein Mobiltelefon sicher. Diese würden nun ausgewertet.

Toter Vogel entdeckt: So verhältst Du Dich richtig

Dieser Mäusebussard wurde mit Carbofuran vergiftet im Landkreis Straubing-Bogen gefunden.
Dieser Mäusebussard wurde mit Carbofuran vergiftet im Landkreis Straubing-Bogen gefunden.  © Bettina Schröfl/LBV/dpa

Wer einen toten Vogel unter verdächtigen Umständen findet, soll sich laut Polizei wie folgt verhalten:

Nicht anfassen und nicht mitnehmen! Weisen die toten Vögel verdächtige Verfärbungen auf, sollten sie keinesfalls berührt werden: Gifte wie Carbofuran können für Menschen und Tiere lebensgefährlich sein.

Haustiere, wie Hunde oder Katzen, sowie Kinder sollten daher vom Fundort ferngehalten werden.

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Dokumentiere den Fundort möglichst genau, zum Beispiel durch GPS. Falls möglich solltest Du Fotos vom Fundort machen, ohne die Situation zu verändern.

Melde den Fund der örtlichen Polizei und bleib vor Ort, bis die Beamten eintreffen.

Titelfoto: Heidi Seiß/LBV/dpa

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