Eklat in Kinosaal: Schulklasse sieht Holocaust-Film, Reaktion einiger Schüler schockiert

Wiesbaden - Skandal während einer Kinovorführung für eine Schulklasse in Wiesbaden. Dort sollen sich einige Schüler im Anschluss an einen Holocaust-Film völlig unangemessen verhalten haben.

Der Vorfall spielte sich in der Caligari-Filmbühne in Wiesbaden ab.
Der Vorfall spielte sich in der Caligari-Filmbühne in Wiesbaden ab.  © Nicolas Armer/dpa

Von dem Zwischenfall in der Caligari-Filmbühne berichtete zunächst der Wiesbadener Kurier. Demnach hatten rund 60 Schüler einer Wiesbadener Berufsschule am 30. Januar den Film "Die Wannseekonferenz" gemeinsam mit drei Lehrern besucht.

Zum Ende des Films, der über die Abläufe der organisierten Tötung von Millionen von Juden berichtet, wird ein Schriftzug mit den Worten "sechs Millionen Juden wurden unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ermordet", eingeblendet.

Wie eine Augenzeugin dem Wiesbadener Kurier zunächst berichtete, hatten sich gleich mehrere Schüler im Anschluss an die Einblendung dazu hinreißen lassen, lauthals zu lachen und zu applaudieren.

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In der Folge bestätigte auch das Hessische Kultusministerium den schockierenden Zwischenfall im Wiesbadener Kinosaal. Dort äußerte man sich über alle Maßen schockiert und bezeichnete die Geschehnisse als "unerträglich".

Wie die Behörde aber weiter mitteilte, hätten die Lehrkräfte bereits vor Ort das unpassende Verhalten ihrer Schüler verurteilt und angemahnt. Nachdem der bereits einige Wochen zurückliegende Fall nun öffentlich wurde, kündigte die Schulleitung der nicht genauer genannten Berufsschule eine intensive Aufarbeitung des Kino-Eklats an.

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Ob und welche Konsequenzen die betroffenen Schüler erwarten, bleibt im Verlauf der weiteren Ermittlungen abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die Wiesbadener Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen unbekannt mit dem Verdacht der Volksverhetzung eingeleitet hat.

Schon seit einiger Zeit beobachten die Behörden einen nachdenklich stimmenden Trend aus dem Netz, der angeblich zu derlei Vorgehen animieren soll. Ob und welche Konsequenzen die betroffenen Schüler erwarten, bleibt im Verlauf der weiteren Ermittlungen abzuwarten.

Titelfoto: Nicolas Armer/dpa

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