Millionenschaden: Zoll deckt Schwarzarbeit beim Glasfaser-Ausbau auf!

Siegen - Der Glasfaserausbau schreitet voran, immer mehr Haushalte in Deutschland können sehr schnelles und stabiles Internet bekommen. Doch beim Ausbau geht es nicht immer mit rechten Dingen zu. Dem Zoll ist jetzt ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität im Glasfaser-Internetausbau gelungen.

Der Zoll hatte an vierzehn Orten in NRW, Hessen und Bremen Gebäude durchsucht, um gegen illegale Beschäftigungen beim Glasfaser-Ausbau vorzugehen. (Symbolbild)
Der Zoll hatte an vierzehn Orten in NRW, Hessen und Bremen Gebäude durchsucht, um gegen illegale Beschäftigungen beim Glasfaser-Ausbau vorzugehen. (Symbolbild)  © Hendrik Schmidt/dpa

Gegen eine "bundesweit im Breitbandausbau tätige Tätergruppierung aus Südwestfalen" seien Durchsuchungsbeschlüsse an 14 Orten in NRW, Hessen und Bremen in insgesamt 24 Objekten vollstreckt worden, teilte das Hauptzollamt Dortmund an seinem Standort Siegen mit.

Den mutmaßlichen Tätern wird unter anderem Steuerhinterziehung und das Einschleusen von Ausländern vorgeworfen. Die Beschuldigten sollen ein komplexes Firmengeflecht aus angeblichen Subunternehmen und sogenannten Servicefirmen gehabt haben, womit sie Schwarzarbeit verschleiert haben.

Der Schaden an nicht gezahlten Sozialversicherungsbeiträgen wird auf mehr als 4,4 Millionen Euro geschätzt. Die mutmaßlichen Täter sollen dafür gesorgt haben, dass eine Vielzahl von Arbeitnehmern aus Drittstaaten ohne das nötige Visum nach Deutschland reisten und illegal auf Baustellen arbeiteten.

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180 Polizisten und Zöllner durchsuchten die Wohnungen der Beschuldigten, sechs Firmen und die Büros von Steuerberatern. Sechs teure Fahrzeuge und Bargeld wurden beschlagnahmt sowie Bankkonten gepfändet.

In zwei Wohnungen fanden sich zudem illegale Waffen. Die Razzia hatte bereits am Dienstag stattgefunden, die Mitteilung des Zolls erfolgte am Mittwoch.

Zeitdruck und Baufirmen-Mangel führen zu Schwarzarbeit beim Glasfaser-Ausbau

Schnelles Internet muss erst verlegt werden: In Deutschland sind Firmen, die den Glasfaser-Ausbau vorantreiben, sehr gefragt. Das nutzen auch Kriminelle aus, um am Fiskus vorbei Arbeiten durchzuführen. (Symbolbild)
Schnelles Internet muss erst verlegt werden: In Deutschland sind Firmen, die den Glasfaser-Ausbau vorantreiben, sehr gefragt. Das nutzen auch Kriminelle aus, um am Fiskus vorbei Arbeiten durchzuführen. (Symbolbild)  © Sina Schuldt/dpa

Der Glasfaser-Ausbau schreitet in Deutschland zügig voran, im Internetzeitalter gilt diese Technologie als die beste für eine stabile und sehr schnelle Datenübertragung.

Die Telekommunikationsfirmen setzen dabei auf Bauunternehmen, die die Straßen aufreißen und die Verlegung von Glasfaser-Kabeln bis in die Häuser ermöglichen.

Die Nachfrage nach solchen Bauunternehmen ist groß.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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