Mysteriöse Spenderin zahlt: Maddie-Verdächtiger kommt bald frei

Braunschweig - Der Hauptverdächtige im Fall der 2007 im portugiesischen Praia da Luz verschwundenen Madeleine McCann wird in wenigen Monaten auf freien Fuß kommen - und hat bereits Pläne für seine Zukunft.

Die damals dreijährige Madeleine McCann war 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. (Archivbild)
Die damals dreijährige Madeleine McCann war 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. (Archivbild)  © Pa/PA Media/dpa

Eigentlich hätte Christian Brückner (48) noch eine offene Geldstrafe von genau 1446 Euro aus einer früheren Verurteilung begleichen müssen.

Wäre diese nicht bezahlt worden, hätte er dafür weitere 56 Tage im Gefängnis verbringen müssen. Doch eine unbekannte Spenderin übernahm die Summe und ebnete ihm damit den Weg in die Freiheit, wie Bild berichtet.

Der Sexualstraftäter, der 2019 wegen der Vergewaltigung einer US-Amerikanerin zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde, steht damit nun kurz vor seiner Entlassung.

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Am 17. September soll Brückner seine Strafe vollständig abgesessen haben - vorausgesetzt, es wird nicht doch noch ein Haftbefehl im Fall Maddie erlassen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin, doch bislang liegt offenbar nichts Konkretes vor, das ihn hinter Gittern halten könnte.

Vor Kurzem wurden weitere Suchaktionen in Portugal durchgeführt.
Vor Kurzem wurden weitere Suchaktionen in Portugal durchgeführt.  © James Manning/PA Wire/dpa

Christian Brückner will sich auf Sylt niederlassen

Laut seinem Anwalt Dr. Friedrich Fülscher (r.) will sich Christian Brückner auf Sylt niederlassen. (Archivbild)
Laut seinem Anwalt Dr. Friedrich Fülscher (r.) will sich Christian Brückner auf Sylt niederlassen. (Archivbild)  © Michael Matthey/dpa Pool/dpa

Immer wieder wurde spekuliert, ob sich Christian Brückner nach seiner Haft ins Ausland absetzen könnte.

In einem früheren Interview mit RTL hatte er selbst angedeutet, dass er untertauchen wolle, um sich ein "ordentliches Steak mit einem Bier zu gönnen".

Doch laut seinem Anwalt Dr. Friedrich Fülscher plant Brückner stattdessen, sich "in Schleswig-Holstein niederzulassen". Besonders die Insel Sylt habe es ihm angetan - dort habe es ihm schon "in der Vergangenheit gut gefallen", so Fülscher gegenüber der Bild.

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Tatsächlich war Brückner bereits in den Jahren 2007 und 2008 auf Sylt aktiv. Damals allerdings mit ganz anderen Absichten: Er soll dort in großem Stil Marihuana verkauft haben, das er zuvor in Brandenburg beschafft hatte.

Während Ermittler in Portugal weiterhin Spuren verfolgen und kürzlich sogar verlassene Häuser nahe dem mutmaßlichen Tatort durchsuchten, bereitet sich Christian Brückner offenbar auf ein neues Leben im Norden Deutschlands vor.

Titelfoto: Bildmontage: Pa/PA Media/dpa, Michael Matthey/dpa Pool/dpa

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