Mutter richtet verzweifelten Hilferuf an vermissten Fabian: "Komm nach Hause"

Von André Klohn

Güstrow - Weiterhin fehlen der Polizei bei ihrer Suche nach dem seit Freitag vermissten achtjährigen Fabian konkrete Anhaltspunkte.

Die Polizei setzt die Suche nach Fabian in einem Gewerbegebiet fort.
Die Polizei setzt die Suche nach Fabian in einem Gewerbegebiet fort.  © Bernd Wüstneck/dpa

"Das ist wie die Nadel im Heuhaufen, die wir suchen", sagte eine Polizeisprecherin am Montagvormittag bei einer Suchaktion in einem Güstrower Gewerbegebiet mit teils verlassenen und alten Gebäuden. "Das macht es bei dem achtjährigen Kind natürlich umso emotionaler und drastischer. Alle sind aber positiv gestimmt, dass wir ihn doch noch wohlbehalten auffinden."

Unterdessen hat sich die Mutter mit einem Video an den Jungen gewandt. "Mama möchte nur, dass Du nach Hause kommst", sagte die hörbar mitgenommene Frau in der auf Facebook geteilten Aufnahme. "Das ist die Mutter tatsächlich", bestätigte die Polizeisprecherin die Authentizität.

Am Donnerstag vergangener Woche hatte die Mutter den Jungen nach Aussage der Polizeisprecherin früher aus der Schule abgeholt, weil er sich nicht wohlgefühlt habe. Demnach blieb er deshalb auch am Freitag noch zu Hause, während die Mutter zur Arbeit gegangen sei.

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Der Junge gelte als zuverlässig und nicht als Ausreißer. Es habe eine generelle Verabredung gegeben, nach der er abends zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein sollte, sofern er rausgehe. Am Freitagabend sei er zu der vereinbarten Zeit aber nicht zu Hause erschienen.

Zunächst habe die Mutter noch versucht, ihn selbst ausfindig zu machen und ihn gegen 20.30 Uhr als vermisst gemeldet. Offen ist laut Polizei auch, wieso Fabian sein Handy nicht dabeihat.

An rund um Gewässer wird nach dem vermissten Achtjährigen gesucht.
An rund um Gewässer wird nach dem vermissten Achtjährigen gesucht.  © Bernd Wüstneck/dpa

Polizei sucht in verlassenen Gebäuden und an Gewässern nach Fabian

Bei seinem Verschwinden soll Fabian diese Schuhe getragen haben.
Bei seinem Verschwinden soll Fabian diese Schuhe getragen haben.  © Fotomontage: Polizeipräsidium Rostock (2)

Bereits am Wochenende war mit großem Aufwand nach ihm gesucht worden. Dabei ist für die Polizei völlig offen, ob sich Fabian gegebenenfalls irgendwo draußen oder etwa bei einem Freund aufhält.

Es gebe weiterhin keine konkreten Hinweise auf eine Straftat oder einen Unglücksfall. Sollte sich der Junge aber etwa in einem Wald aufhalten, stünde eher ein Unglücksfall im Raum, sagte die Polizeisprecherin.

Die Polizei geht beim Absuchen verschiedener Orte am Montag auch nach dem Ausschlussprinzip vor. Neben einem Gewerbegebiet neben dem Wildpark bei Güstrow, sollten mit Hunden auch drei Abrisshäuser in Güstrow untersucht werden. Feuerwehrleute sollten laut der Polizeisprecherin zudem den Fluss Nebel und den Sumpfsee südlich von Güstrow absuchen. Auch eine Müllhalde stand demnach im Fokus, ebenso wie erneut die Region um den Wohnort des Vaters, der südlich von Güstrow wohnt.

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Auch das schulische Umfeld nahmen die Ermittler in den Blick. "Er soll Probleme in der Schule gehabt haben", sagte die Polizeisprecherin. Ob es sich dabei um Mobbing handelte, konnte sie nicht sagen. Am Montag seien Befragungen in der Grundschule Fabians erfolgt. Auch sein Handy wurde demnach ausgewertet, aber ohne weitere Anhaltspunkte zu liefern.

Erstmeldung, 11. Oktober, 20.15 Uhr; zuletzt aktualisiert am 13. Oktober um 14.16 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Polizeipräsidium Rostock, Bernd Wüstneck/dpa

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