Nach Fund von Kinderleiche bei Güstrow: Hunderte Menschen trauern

Von Christopher Hirsch, Iris Leithold, Frank Pfaff

Güstrow - Bei dem Fund einer Kinderleiche bei Güstrow handelt es sich mit wahrscheinlicher Sicherheit um den vermissten achtjährigen Fabian. Einwohner der Stadt suchen am Abend bei einem Trauergottesdienst Trost.

Hunderte Menschen in Güstrow trauern um die Kinderleiche, bei der es sich mutmaßlich um den vermissten Fabian handelt.
Hunderte Menschen in Güstrow trauern um die Kinderleiche, bei der es sich mutmaßlich um den vermissten Fabian handelt.  © Bernd Wüstneck/dpa

Bei der Suche nach dem vermissten achtjährigen Fabian aus Güstrow südlich von Rostock hatten die Einsatzkräfte in einem Waldstück die Kinderleiche gefunden. Laut Polizei handelt es sich nach jetzigem Stand um den Gesuchten. Eine rechtsmedizinische Untersuchung soll letzte Gewissheit über die Identität des toten Kindes bringen.

Die Behörden gehen von einer Straftat aus. Am Dienstagabend sind mehrere Hundert Menschen in der mecklenburgischen Stadt zu einem Trauergottesdienst zusammengekommen.

Vor der überfüllten Marienkirche stellten sie als Zeichen der Anteilnahme Kerzen ab und legten Plüschtiere nieder. Die Zusammenkunft sei ursprünglich als Fürbitte geplant gewesen, dass der seit Tagen vermisste achtjährige Fabian aus Güstrow wohlbehalten zu seiner Familie zurückkehrt.

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"Nun ging es darum, den Menschen einen Ort zu geben, an dem sie mit ihrer Fassungslosigkeit, Verzweiflung und Trauer hinkönnen und Halt in der Gemeinschaft finden", sagte Gemeindepädagogin Christiane Hinrichs als eine der Initiatorinnen.

Suchaktion nach vermisstem Fabian am Montag unterbrochen

Taucher suchten am Dienstag nach Spuren des vermissten achtjährigen Fabian aus Güstrow.
Taucher suchten am Dienstag nach Spuren des vermissten achtjährigen Fabian aus Güstrow.  © Bernd Wüstneck/dpa

Ein Schlauchboot mit Tauchern der Berufsfeuerwehr Rostock war am Dienstagvormittag an der Stelle auf den Inselsee gefahren, an der am Montagabend laut Polizei fünf Spürhunde unabhängig voneinander angeschlagen hatten. Auch ein Sonargerät ist im Einsatz gewesen.

Außerdem suchten Einsatzkräfte das dicht bewachsene Ufer samt Schilfgürtel von der Landseite kommend ab, fanden jedoch nichts. Parallel suchte die Polizei weiter in der Umgebung von Güstrow Wälder und leerstehende Häuser ab. Gefunden wurde die Leiche nach den Worten eines Sprechers schließlich nach dem Hinweis eines Bürgers, der sich am späteren Vormittag an die Beamten gewandt habe.

Der Achtjährige hatte laut Polizei am Freitag die Wohnung seiner Mutter verlassen und war nicht zurückgekommen. In den vergangenen Tagen suchten zahlreiche Einsatzkräfte in und um Güstrow nach dem Jungen - bisher erfolglos.

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Wegen der Dunkelheit war die Suche am Montagabend unterbrochen worden. Das Wasser sei in dem Bereich etwa einen bis eineinhalb Meter tief, hatte ein Polizeisprecher gesagt.

Neben dem Einsatz am Inselsee sucht die Polizei auch im Güstrower Umland weiter nach Fabian. Nach Worten eines Polizeisprechers überprüfen Beamte etwa leer stehende Gebäude und Wälder.

Erstmeldung um 11.30 Uhr, aktualisiert um 20.46 Uhr.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa

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