Vermisste Rebecca Reusch: War das der Grund für die Auto-Fahrten des Schwagers?

Berlin - Im Februar jährt sich das Verschwinden von Rebecca Reusch zum zweiten Mal. Die Schülerin hatte die Nacht auf den 18. Februar 2019 bei ihrer älteren Schwester und ihrem Ehemann verbracht, wollte am nächsten Morgen in die Schule, kam aber nie an. Seitdem fehlt von der damals 15-Jährigen jede Spur.

An einer Brücke über der Autobahn 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) ist das System der automatischen Kennzeichenfahndung KESY angebracht.
An einer Brücke über der Autobahn 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) ist das System der automatischen Kennzeichenfahndung KESY angebracht.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, Polizei Berlin

Die Polizei geht schon länger davon aus, dass das Mädchen das Haus nicht mehr lebend verließ. Im Visier der Ermittler: Ihr Schwager.

Zweimal wurde der Koch bereits festgenommen, saß zwischenzeitlich sogar in Untersuchungshaft, wurde aber mangels Beweisen wieder freigelassen.

So sprechen mehre Indizien gegen ihn: Er war mit Rebecca allein im Haus, soll laut Handydaten nicht wie behauptet geschlafen haben und konnte die beiden Fahrten am Vormittag und am nächsten Tag nach Brandenburg nicht erklären.

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Später gab er zu, sich für Drogengeschäfte auf den Weg nach Polen gemacht zu haben. Diese Erklärung wollen die Ermittler aber nicht so recht glauben. Sie vermuten einen ganz anderen Grund - vor allem für die zweite Fahrt.

Der Verdacht: Der Schwager hat möglicherweise beim Vergraben der Leiche seinen Ehering verloren und machte sich deswegen erneut auf dem Weg. Das will zumindest RTL aus Ermittlerkreisen erfahren haben.

Schwager konnte Auto-Fahren in Richtung Polen nicht erklären

Polizisten suchen mit einem Spürhund in einem Waldgebiet nach Hinweisen zur vermissten Rebecca.
Polizisten suchen mit einem Spürhund in einem Waldgebiet nach Hinweisen zur vermissten Rebecca.  © Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa

Das automatische Kennzeichen-Erfassungssystem (KESY)) hatte das Familienauto zweimal auf der A12 in Richtung erfasst - einmal am Tag von Rebeccas Verschwinden, sowie am Tag danach. Den Ermittlungen zufolge hatte nur der damals 27-Jährige Zugriff auf den Renault Twingo. Mehrere groß angelegte Suchaktionen rund um die Autobahn blieben allerdings ohne Erfolg.

Rebeccas Familie glaubt ohnehin an die Unschuld des Schwagers. Die Polizei sieht das anders - auch wenn er nicht mehr "dringend tatverdächtig" ist.

"Der Mann ist nach wie vor in Verdacht, es gibt keinen anderen Verdächtigen derzeit. Aber das heißt nicht, dass wir nur in eine Richtung ermitteln. Im Gegenteil, wir ermitteln selbstverständlich, wie es unsere Pflicht ist, in alle Richtungen", hatte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Martin Steltner noch im Februar erklärt.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, Polizei Berlin

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