Vermisster Junge (2): Polizei durchsucht Wohnungen und Tiefkühltruhen von Nachbarn

Le Vernet (Frankreich) - Genau einen Monat ist es her, dass der kleine Émile (2) aus dem 125-Seelen-Örtchen Alpes-de-Haute-Provence in Le Vernet verschwand. Wochenlang durchkämmten Einsatzkräfte das Gebiet rund um das südfranzösische Dörfchen. Alle Suchanstrengungen verliefen jedoch ins Leere. Inzwischen gehen die Ermittler vom Tod des Jungen aus.

Suchmaßnahmen der Einsatzkräfte liefen ins Leere. Auch Spürhunde konnten den Zweijährigen nicht ausfindig machen.
Suchmaßnahmen der Einsatzkräfte liefen ins Leere. Auch Spürhunde konnten den Zweijährigen nicht ausfindig machen.  © Nicolas Tucat/AFP/dpa

Während die Suchmaßnahmen aufgrund der Erfolglosigkeit nur zwei Wochen nach dem Verschwinden des kleinen Émile eingestellt wurden, nahm die französische Polizei die Suche Ende Juli überraschenderweise wieder auf.

Zum Einsatz kamen allerdings nicht nur Drohnen, ein Helikopter sowie Spezialkräfte, sondern auch Spürhunde, die dazu ausgebildet sind, menschliche Überreste und Blut zu erschnüffeln.

Zudem werden weiterhin Nachbarn und Zeugen befragt sowie deren Häuser durchsucht - und dabei scheint sich die Polizei ganz genau umzuschauen.

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Ein Bewohner berichtete der französischen Ausgabe des Magazins "Closer", wie so eine Durchsuchung ablief: "Wir reden ein bisschen mit ihnen [den Ermittlern, Anm. d. Redaktion]. Es sind sehr nette Leute. Zuerst durchsuchten sie mein Haus und öffneten den Gefrierschrank. Aber ich glaube, sie interessieren sich nicht für mich, da ich kein Auto habe."

Familie des vermissten Émile reicht Zivilklage ein

Die Ermittler halten sich derzeit zu den Ermittlungen im Fall Émile zurück. (Symbolbild)
Die Ermittler halten sich derzeit zu den Ermittlungen im Fall Émile zurück. (Symbolbild)  © 123rf/joseh51

Doch die Hausdurchsuchungen brachten die Einsatzkräfte ebenfalls kein Stück weiter. Und auch sonst hält sich die Polizei, was die Ermittlungen betrifft, eher zurück.

Das liege schlichtweg daran, weil "sich nichts geändert hat", so ein Sprecher gegenüber BFMTV. Daher seien erst mal keine Mitteilungen zum Fall des Zweijährigen vorgesehen.

Wie La Depeche berichtet, habe die Familie des kleinen Émile beschlossen, Zivilklage einzureichen.

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Dieses Verfahren ermöglicht es ihr, über den Fortgang des Falls informiert zu werden und Zugang zur Akte des Kindes zu erhalten.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/joseh51, gendarmerie nationale

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