Junge (2) seit Wochen verschwunden: Jetzt wird nach menschlichen Überresten gesucht!

Le Vernet (Frankreich) - Überraschende Wende im Fall des vermissten Émile: Eigentlich hatte Staatsanwalt Rémy Avon vor knapp zwei Wochen verkündet, dass die Suche nach dem Zweijährigen zunächst eingestellt werde. Am gestrigen Dienstag waren aber wieder Suchtrupps im Einsatz - diesmal mit speziellen Spürhunden.

Am Dienstag wurde erneut nach dem verschollenen Émile (2) gesucht - diesmal mit speziellen Spürhunden.
Am Dienstag wurde erneut nach dem verschollenen Émile (2) gesucht - diesmal mit speziellen Spürhunden.  © Nicolas Tucat/AFP/dpa

Das berichten französische Medien übereinstimmend.

Mit Hunden, die auf das Aufspüren von menschlichen Überresten sowie Blut spezialisiert sind, und Drohnen machten sich erneut Einsatzkräfte auf die Suche nach dem kleinen Émile, der nun seit 18 Tagen spurlos verschwunden ist.

Gehen die Ermittler etwa davon aus, dass der Zweijährige tot ist? Vor rund zwei Wochen hieß es noch, die Suche werde vorerst eingestellt und die vielen Informationen und Hinweise müssten zunächst gründlich analysiert werden.

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Nach so langer Zeit der Abwesenheit scheint sich immer mehr der Verdacht zu erhärten, dass der kleine Junge aus Frankreich nicht mehr lebt. Eine Quelle äußerte sich gegenüber BFMTV: "Es sind Hunde, die nicht in den ersten Tage des Verschwindens zum Einsatz kommen, wenn man hofft, eine vermisste Person lebend wieder zu finden. Diese Tiere, die nun eingesetzt werden, sind für die Suche nach Leichnamen ausgebildet."

Wie lange die Suche, die am gestrigen Dienstag gestartet ist, dauern wird, ist noch nicht bekannt. Darüber hinaus befragt die französische Polizei weiter Anwohner und Zeugen. Ein entscheidender Hinweis war bisher jedoch nicht dabei.

Die Suchanzeige der französischen Polizei bei Twitter

Émile seit 18 Tagen spurlos verschwunden

Wurde der Junge möglicherweise von einem Greifvogel angegriffen und verschleppt? (Symbolbild)
Wurde der Junge möglicherweise von einem Greifvogel angegriffen und verschleppt? (Symbolbild)  © 123RF/dartae

Émile wird seit Samstag, dem 8. Juli vermisst. Das Kleinkind war zu Besuch bei seinen Großeltern im südfranzösischen Le Vernet im 125-Seelenörtchen Alpes-de-Haute-Provence.

Als die Familie am frühen Abend zu einem Ausflug aufbrechen wollte, war der Junge plötzlich verschwunden. Zwei Zeugen sollen ihn noch auf einer Straße in der Nähe des Familienhauses gesehen haben.

Weil die Polizei bislang keine Anhaltspunkte hat, gibt es mehrere Hypothesen über Émiles Verschwinden: So könnte der Kleine weggelaufen und irgendwo schwer gestürzt sein. Zum anderen wäre auch ein Verbrechen oder eine Entführung möglich. Auch die Verwicklung der Familie in den Fall schließt die Polizei nicht gänzlich aus.

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Denkbar sei auch ein Angriff durch wilde Tiere, wie beispielsweise durch einen Greifvogel oder einen Wolf. Da der Vermisstenfall so komplex ist, wurde vergangene Woche ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Titelfoto: Bildmontage: Nicolas Tucat/AFP/dpa, gendarmerie nationale

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