Frivoles Narren-Kunstwerk aus NRW kommt ins Louvre-Museum

Kleve - Pünktlich zu Karneval steht fest: Ein närrisches Kunstwerk aus der Sammlung des Museums Kurhaus Kleve wird an den Louvre ausgeliehen.

Der "Handtuchhalter mit Liebespaar" aus dem 16. Jahrhundert ist eine Arbeit des Bildhauers Arnt van Tricht.
Der "Handtuchhalter mit Liebespaar" aus dem 16. Jahrhundert ist eine Arbeit des Bildhauers Arnt van Tricht.  © ---/Museum Kurhaus Kleve/dpa

Der "Handtuchhalter mit Liebespaar" aus dem 16. Jahrhundert des Bildhauers Arnt van Tricht, ein frivoles Kunstwerk mit einem Narren und einer verheirateten Frau, wird von Oktober 2024 bis Februar 2025 in dem Pariser Museum von Weltrang ausgestellt. Das teilte das Museum Kurhaus Kleve mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Der Louvre plant demnach eine Ausstellung mit dem Titel "Närrische Figuren. Zwischen Mittelalter und Renaissance". Der "Handtuchhalter mit Liebespaar", der etwa auf das Jahr 1535 datiert wird, soll laut dem Klever Museum ein zentrales Exponat werden. Das Werk soll in den Wochen vor der Ausstellung nach Paris gebracht werden.

Das Kunstwerk zeigt einen Narren, der eine verheiratete Frau "unter der Haube" umgarnt. Die beiden sind im Begriff, sich zu küssen.

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Eine Museumssprecherin erklärte: Die Frau ergebe sich mit offenherzigem Dekolleté ganz der Umarmung des Mannes, der als Narr verkleidet die fleischliche Liebe verkörpere.

Neuer, unkonventioneller Blick auf die Kunst der Zeit

Das frivole Kunstwerk aus der Sammlung des Museums Kurhaus Kleve wird von Oktober 2024 bis Februar 2025 im Louvre in Paris ausgestellt.
Das frivole Kunstwerk aus der Sammlung des Museums Kurhaus Kleve wird von Oktober 2024 bis Februar 2025 im Louvre in Paris ausgestellt.  © Adrienne Surprenant/AP/dpa

Er greift ihr mit einer Hand um die Hüfte, mit der anderen seitlich an die Brust. Die Hände der Frau sind dagegen in Richtung des Betrachters gestreckt, waagrecht hält sie einen Stab - das Werk ist als Handtuchhalter und somit als Gebrauchsgegenstand konzipiert.

Ob es tatsächlich auch so eingesetzt worden sei, könne man heute aber nicht mehr eruieren, sagte die Museumssprecherin. In Kleve war im späten Mittelalter eine bedeutende Holzbildhauerwerkstatt.

Für die breite Öffentlichkeit sei die Kunst des Mittelalters im Wesentlichen religiös und der Verherrlichung Gottes und seiner Heiligen gewidmet, teilte das Museum Kurhaus Kleve mit. Dennoch sei es das Mittelalter, das der subversiven Figur des Verrückten eine Gestalt verliehen habe.

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Die Ausstellung im Louvre ermögliche dem Publikum einen neuen, unkonventionellen Blick auf die Kunst der Zeit.

Titelfoto: Bildmontage: Adrienne Surprenant/AP/dpa, ---/Museum Kurhaus Kleve/dpa

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