Köln ganz oben: Kosten für neue Mietwohnungen in NRW explodiert
Von Bettina Grönewald
Düsseldorf - Die Preise für neue oder neu vermietete Wohnungen sind in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen zehn Jahren um rund 50 Prozent gestiegen.
Alles in Kürze
- Mietpreise in NRW sind um 50 Prozent gestiegen
- Köln hat die höchsten Preise pro Quadratmeter
- Lea Reisner fordert einen sofortigen Mietenstopp
- Fertiggestellte Wohnungen in NRW sind zurückgegangen
- Sozialwohnungen in NRW haben deutlich abgenommen

Das geht aus Antworten des Bundesbauministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der "Rheinischen Post" (Dienstag) vorliegen.
Im vergangenen Jahr mussten demnach Mieter in Köln (14,15 Euro), Münster (13,81 Euro), Düsseldorf (12,99 Euro) und Bonn (12,22 Euro) die höchsten Preise pro Quadratmeter bezahlen.
Die Kölner Bundestagsabgeordnete Lea Reisner (36) kritisierte die Entwicklung scharf. "Das bedeutet für viele Menschen, dass ein Drittel oder gar die Hälfte des Einkommens für Miete draufgeht – während gleichzeitig Lebensmittel und Energie immer teurer werden", sagte die Linke-Politikerin der Zeitung.
Von der Bundesregierung erwarte sie zügige Maßnahmen: "Wir fordern einen sofortigen Mietenstopp, den Neubau bezahlbarer Wohnungen in öffentlicher Hand, konsequentes Durchgreifen gegen Mietwucher und ein Ende der Profite mit unserem Grundrecht auf Wohnen".
Aus den Antworten gehe außerdem hervor, dass die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in NRW im vergangenen Jahr auf 41.025 zurückgegangen sei, berichtete die "Rheinische Post". In den Jahren davor seien es noch jeweils knapp 50.000 gewesen.
Der Deutsche Mieterbund NRW hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass auch der Bestand an Sozialwohnungen in NRW deutlich geschrumpft sei: seit 1990 von 1,3 Millionen auf noch 422.000.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa