Köln muss neue Unterbringungen für Ukraine-Geflüchtete schaffen: "Bedrückt mich"

Köln – Was man zunächst vermeiden wollte, tritt nun doch ein: Die Stadt Köln muss einen Teil der Messehallen mieten, um Geflüchtete aus der Ukraine unterbringen zu können. Auch in Marsdorf werden mobile Einheiten bezogen.

Ähnlich wie hier werden die "Zimmer" in der Messehalle aussehen.
Ähnlich wie hier werden die "Zimmer" in der Messehalle aussehen.  © Federico Gambarini/dpa

Vor wenigen Wochen hieß es seitens der Verwaltung, man rechne bis März 2023 mit bis zu 5000 geflüchteten Personen, die nach Köln kommen werden. Die Zahl soll damit auf 15.300 Menschen wachsen. Jetzt aber wurde die Prognose nach oben korrigiert und die Anzahl der Geflüchteten könnte auf 15.700 ansteigen.

Aus diesem Grund sieht sich die Stadt dazu verpflichtet, bis Ende Februar 2023 eine Messehalle der Koelnmesse anzumieten.

"Die Messehalle wurde dazu mit Kojen ausgestattet. Dies sind abgetrennte Räume, die mit zwei oder vier Betten, Spinden, einem Tisch und Stühlen ausgestattet sind", beschreibt es die Stadt in einer Mitteilung.

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Jede Koje werde laut Bericht eine eigene Lampe bekommen, da das Hallenlicht nachts abgeschaltet werde. Die Unterkunft verfügt über Gemeinschaftssanitärräume und eine zentrale Verpflegung. Die soziale Betreuung übernimmt das Deutsche Rote Kreuz.

Zudem wird es einen Spielbereich für Kinder geben.

Stadt ist rechtlich zur Aufnahme verpflichtet

Seit Beginn des Jahres flüchten Menschen aus der umkämpften Ukraine.
Seit Beginn des Jahres flüchten Menschen aus der umkämpften Ukraine.  © Henning Kaiser/dpa

In der Messehalle können ab sofort 800 Geflüchtete untergebracht werden. "Dass wir erneut die Messehalle als Unterkunft für viele Geflüchtete herrichten müssen, bedrückt mich. Ich bin allen Beteiligten dankbar, die dazu beitragen, dass wir den Menschen, die aus ihrer Not heraus zu uns kommen, ausreichend und möglichst würdige Schutzräume bieten können", fasst es Beigeordneter Harald Rau zusammen.

Auch in Marsdorf richtet man aktuell einen ehemaligen Standort her, an dem Platz für 66 Personen geschaffen wird. Die Unterkunft mit mobilen Wohneinheiten befindet sich auf einem städtischen Grundstück und wurde bereits in der Vergangenheit von April 2016 bis Juli 2021 zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt.

"Eine Wohneinheit umfasst in der Regel zwei Schlafzimmer und eine Küche. Darüber hinaus stehen Gemeinschafts-Sanitäranlagen zur Verfügung", erklärt die Stadt. Ab dem morgigen Mittwoch können die ersten Personen einziehen.

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Aktuell leben in Köln 10.092 Geflüchtete.

Titelfoto: Montage: Federico Gambarini/dpa

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