Eingewickelte Raben in Köln gesichtet: Was steckt hinter den Flatterband-Vögeln?

Köln - Rotes Flatterband umwickelt diese Raben-Figuren, die am Dienstag auf einem ehemaligen Lastkran im Kölner Rheinauhafen hockten.

Die Raben-Figuren in Flatterband sind Kunstobjekte von Dennis Josef Meseg.
Die Raben-Figuren in Flatterband sind Kunstobjekte von Dennis Josef Meseg.  © Dominik Knur

Definitiv einprägend, das ist ihr Markenzeichen. Und wer den Spuren der Vögel folgt, stößt auf Künstler Dennis Josef Meseg (geboren 1979).

Er ist der Kopf hinter den 1000 Raben. Aus Tesa-Flatterband in Rot und Weiß und einem Plastik in Rabenform schafft er es, die in der Natur sonst so unscheinbaren Vögeln als Kunstobjekt sehr auffällig zu platzieren.

Als Kunstschüler von Thomas Baumgärtel (62) zieht es Dennis Josef Meseg mit seiner Kunst ebenfalls in den öffentlichen Raum.

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Und dort mitten im sonst so ordentlich gepflegten Rheinauhafen fallen die bunten Raben besonders auf.

Auch am Deutschen Sport & Olympia Museum hatten sich zwei der Kunst-Vögel niedergelassen.

Auf seiner Website schreibt der Künstler zu den 1000 Raben: "Insgesamt sind mehrere Hundert dieser Raben aus meinem Atelier ausgebüxt und schwärmen durch die Lüfte. Ab und an lassen sie sich nieder und belagern verschiedene Plätze und Brücken."

Offiziell sollen die 55 Zentimeter großen Tiere auf eben jene vierstellige Zahl limitiert sein. Zusätzlich hat Meseg eine kleinere Variante geschaffen, die nicht limitiert ist.

Die 1000 Raben sind limitiert

Der Künstler hat die Anzahl der Raben limitiert. Zwei saßen am Dienstag im Kölner Rheinauhafen.
Der Künstler hat die Anzahl der Raben limitiert. Zwei saßen am Dienstag im Kölner Rheinauhafen.  © Dominik Knur

Für Streetart-Liebhaber gibt es auch erste Stencil-Versionen der Raben.

Das rote Flatterband von Meseg ist inzwischen eines seiner Markenzeichen.

Während der Corona-Pandemie hatte er ein erstes Projekt mit Flatterband-Schaufensterpuppen auf die Beine gestellt.

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Die 111 maskierten Schaufensterfiguren standen auf Distanz und versinnbildlichten den Abstand der Menschen während der Pandemie.

Die Figuren tourten unter dem Namen "It is like it is" durch Dutzende Städte und machten Meseg über Deutschland hinaus bekannt.

Von der Deutsche Gesellschaft für Kreativität e.V. wurde er für die Kunstinstallation mit dem "Kreativpreis CREO 2021" geehrt.

Ob die Raben mehr Vogelschreck oder begehrtes Kunstobjekt sind, obliegt wie immer in der Kunst den Betrachtern.

Titelfoto: Dominik Knur

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