Bald geht nichts mehr am Kölner Hauptbahnhof: Zehn Tage Stillstand für neue Technik
Köln - Normalerweise brummt es am Kölner Hauptbahnhof rund um die Uhr, doch jetzt heißt es: Zwangspause! Und das für ganze zehn Tage. Grund: Ein neues Stellwerk soll ans Netz gehen.
Wie die Bahn mitteilt, steht der Zugverkehr im Herzen von Köln ab Freitagabend (14. November, 21 Uhr) praktisch still.
Fernzüge, Regionalbahnen – alles lahmgelegt. Nur die S-Bahnen dürfen weiterrollen, weil die schon seit ein paar Jahren über ein eigenes digitales Stellwerk laufen.
Wer also mit dem ICE oder RE in die Domstadt will, muss auf die S-Bahn oder andere Umwege ausweichen.
Einziger Trost: Nur eine Nacht lang, vom 19. auf den 20. November, ist der Hauptbahnhof wirklich komplett dicht.
Die Bahn muss beim alten Stellwerk den Stecker ziehen, um das neue System anschließen zu können. Die neuen Anlagen sollen den Verkehr in und um Köln künftig zuverlässiger machen.
Zudem reicht für die Fahrdienstleiter an ihren Pulten bald ein Klick: Die neue Technik funktioniert digital, schneller und braucht weniger Personal. Das ist bitter nötig, denn in der Vergangenheit standen wegen Personalmangels öfter Stellwerke leer und damit der Zugverkehr still.
So läuft der Verkehr am Kölner Hauptbahnhof während der Bauzeit
Die Bahn verspricht: Mit der neuen Technik sollen Störungen schneller erkannt und behoben werden. Dafür wurden rund 360 Millionen Euro in drei neue Stellwerke im Großraum Köln gepumpt.
Viele ICE halten während der Bauzeit in Ehrenfeld oder Köln Messe/Deutz statt am Hauptbahnhof. Manche Züge umfahren Köln komplett, andere Regionalzüge wie der RE1 (Aachen–Hamm) oder der RE5 (Wesel–Koblenz) nehmen gleich ganz neue Routen – teils ohne Stopp in Leverkusen oder Düsseldorf-Benrath.
Reisende müssen sich auf Umstiege, S-Bahnen, Busse und Umleitungen einstellen. In manchen Nächten fahren sogar Ersatzbusse.
Tipp der Bahn: Unbedingt vor der Fahrt in der App oder online checken, wie man ans Ziel kommt.
Wenn alles nach Plan läuft, soll ab Montag, 24. November, 5 Uhr wieder alles normal rollen. Bis dahin testen Techniker das neue System auf Herz und Nieren.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

