Kann das wahr sein: Was steht denn da auf dem Briefkasten?

Köln - Ein romantischer Denkanstoß klebt in Köln auf einem Briefkasten der Deutschen Post. Direkt am Kölner Neumarkt hat ein unbekannter Künstler einen gelben Kasten des Post-Unternehmens mit den Worten "nur Liebesbriefe" versehen.

Am Kölner Neumarkt trägt ein Briefkasten die aufgeklebte Aufschrift "nur Liebesbriefe."
Am Kölner Neumarkt trägt ein Briefkasten die aufgeklebte Aufschrift "nur Liebesbriefe."  © TAG24/Brüggemann

Die Klappe des gelben Behälters gibt damit den Hinweis, dass nur Sendungen mit lieben Nachrichten verschickt werden dürfen.

Dabei handelt es sich ganz offenbar nicht um eine neue Regel des börsennotierten Großkonzerns aus Bonn, die nur noch Liebesbriefe in bestimmten Kästen erlauben würde.

Vielmehr dürfte ein Streetart-Künstler mit Hang zu romantischen Botschaften hinter der Aufschrift stecken.

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Die "Nur Liebesbriefe"-Aufschriften fanden sich bereits in mehreren Städten Deutschlands.

Der Urheber des Aufdrucks ist nicht bekannt, sein "Liebes-Werk" dürfte aber bei Kunden der Post stets für ein Schmunzeln sorgen.

Im Strafgesetzbuch ist die "liebe Botschaft" übrigens klipp und klar eine Sachbeschädigung.

Deutsche Post verschickt hauptsächlich Geschäftsbriefe

Die nette Botschaft am Postkasten dürfte eine Sachbeschädigung sein.
Die nette Botschaft am Postkasten dürfte eine Sachbeschädigung sein.  © TAG24/Brüggemann

Unter Paragraf § 303 heißt es bei Sachbeschädigung: "Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."

Lässt sich der Briefkasten-Kleber also erwischen, droht ihm eine Strafe.

Der Street-Art-Romantiker verändert mit seiner Aktion auch das Erscheinungsbild des Kastens, wie es in Absatz 2 des Paragrafen § 303 heißt: "Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert."

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Und auch der Versuch ist strafbar.

Bei der Deutschen Post sind Liebesbriefe übrigens sehr willkommen. Sie bilden aber die Ausnahme unter den Sendungen.

"Per Brief ins Herz der geliebten Person - warum nicht? Zwar sind die allermeisten der 55 Millionen Briefe, die bundesweit täglich in den Briefzentren der Deutschen Post bearbeitet werden, Geschäftskundenbriefe, die eher etwas mit Zahlen und weniger mit Liebesschwüren zu tun haben", so eine Einordnung eines Sprechers der Post im Februar 2021.

Laut Post sind nur fünf Prozent der rund 55 Millionen Sendungen pro Tag reine private Briefe. Wegen der Corona-Pandemie und wegen bestimmter Tage wie Valentinstag, Muttertag und Vatertag erhöhe sich die Zahl aber ab und an.

Titelfoto: TAG24/Brüggemann

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