Leipzigs Prager Straße bleibt vierspurig: So soll der Radverkehr künftig geregelt werden
Leipzig - Die Arbeiten an der Prager Straße gehen voran, doch noch immer gibt es zahlreiche Baustellen. Um über den aktuellen Stand Auskunft zu geben, lud Leipzigs Stadtverwaltung nun zu einer Info-Veranstaltung - und gab dort unter anderem bekannt, wie der Radverkehr auf dem im Bau befindlichen Abschnitt künftig geregelt werden soll.
Alles in Kürze
- Leipzigs Prager Straße bleibt vierspurig
- Radweg stadtauswärts kann nicht entstehen
- Fußgänger und Radfahrer teilen sich den Weg
- Ampeln sollen Autos und Fahrräder trennen
- Verkehrsknoten Tabaksmühle ab 25. Juni frei

Rückblick: Die Ratsversammlung hatte im November den Umbau der Verkehrsader zwischen dem Verkehrsknoten An der Tabaksmühle und der Friedhofsgärtnerei beschlossen, um das Gleisbett zu verbreitern und so mehr Platz für Leipzigs XL-Straßenbahnen zu schaffen.
Statt wie von der Stadt vorgesehen die Autospuren von vier auf zwei zu reduzieren, stimmte die Mehrheit der Räte jedoch für den Erhalt der Vierspurigkeit. Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) bekannte sich bei der Infoveranstaltung erneut zu der Entscheidung, auch wenn er diese fachlich für falsch halte. "Die Vierstreifigkeit für den Kfz-Verkehr wird beibehalten", hieß es während der Präsentation.
Die Entscheidung hat jedoch zur Folge, dass der eigentlich von der Stadt geplante Radweg - gerade in stadtauswärtiger Richtung - nun nicht entstehen kann. Um diesen doch noch zu realisieren, hatte der Stadtrat vorgeschlagen, die Friedhofsmauer und die Hecke am Völki um einige Meter zu verschieben. Friedhofsverwaltung und die Denkmalbehörde lehnten dies allerdings ab.
Die Stadtverwaltung sollte die Ablehnungen noch prüfen, um eventuell in Widerspruch zu gehen. Laut "Leipziger Volkszeitung" gab Dienberg nun jedoch bekannt, dass keine Rechtsmittel dagegen eingelegt werden könnten, weil es "ein Versagungsbescheid einer Behörde gegenüber einer anderen ist".
Verkehrsknoten Tabaksmühle ab 25. Juni wieder frei

Stadtauswärts müssen sich Fußgänger und Radfahrer deshalb auch künftig den kleinen Weg zwischen Fahrspur und Völki-Böschung teilen.
Stadteinwärts bleibt die Aufteilung zwar erhalten, Radler und Passanten haben auch weiterhin ihren eigenen Platz. Um den Radverkehr an der Haltestelle Friedhof zu entflechten, sollen Radler dort jedoch für einige Meter auf die Straße und dann wieder zurückgeleitet werden. Um Autos und Fahrräder voneinander zu trennen, sollen die Ampel entsprechend unterschiedlich geschaltet werden.
Projektsteuerer Uwe Albrecht erklärt laut "LVZ", dass die Bauarbeiten gut vorangingen. Ab dem 25. Juni soll der Verkehrsknoten An der Tabaksmühle wieder freigegeben werden.
Der Verkehr rolle dann wieder im Abschnitt Schönbachstraße, Tabaksmühle und Richard-Lehmann-Straße beziehungsweise in der Prager Straße zwischen Knoten Schönbachstraße und Naunhofer Straße.
Titelfoto: Lutz Brose