Großbaustelle Hotel Astoria – Eine Never-Ending-Story?

Leipzig - Das Leipziger Hotel Astoria ist bekannt, wie kaum ein anderes in Ostdeutschland – hier weilte einst nicht nur die DDR-Politik-Prominenz, sondern Gäste aus aller Welt. Vor mittlerweile sechs Jahren wurde die Sanierung und Wiedereröffnung angekündigt, viel passiert ist seitdem augenscheinlich nicht. TAG24 hat bei Stadt und Eigentümer nachgefragt, welche Neuigkeiten es gibt.

Bevor das Hotel Astoria Ende 1996 geschlossen wurde, gaben sich die Prominenten hier die Klinke in die Hand.
Bevor das Hotel Astoria Ende 1996 geschlossen wurde, gaben sich die Prominenten hier die Klinke in die Hand.  © Bildmontage: Picture Point / Sven Sonntag

Groß war der Jubel unter den Leipzigern, als die Stadt 2018 ankündigte, dass die Baugenehmigung für die Renovierung des früheren Luxushotels erteilt worden ist. Doch kaum ein Jahr später wurde vom Betreiber des benachbarten Best Western Hotels ein Baustopp erwirkt – und seitdem stockt es immer wieder gewaltig.

Die gute Nachricht: "Wir sind nach wie vor am Realisieren des Projektes", heißt es auf Nachfrage von TAG24 vonseiten der Immobiliengesellschaft und Eigentümerin VIVION Investments S.à.r.l..

Allerdings werde man von dem Nachbarn immer wieder ausgebremst, der schon mehrfach aus verschiedenen Gründen gegen die bestehenden Baugenehmigungen geklagt hat.

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"Gegen die vorliegenden Baugenehmigungen wurde Widerspruch erhoben", sagt auch ein Sprecher des Leipziger Amts für Bauordnung und Denkmalpflege. Demnach befürchte der Nachbar, "durch den Hotelbetrieb des Astoria-Hotels in seinen Rechten verletzt zu werden".

Einst prunkvoll...
Einst prunkvoll...  © Picture Point / Sven Sonntag
... ist das Gelände seit Jahren eine einzige Baustelle.
... ist das Gelände seit Jahren eine einzige Baustelle.  © EHL Media/Björn Stach

Hotel Astoria soll deutlich kleiner werden als ursprünglich geplant

So soll das neue Astoria aussehen, wenn es fertig ist.
So soll das neue Astoria aussehen, wenn es fertig ist.  © Vivion/Wolff Architekten/PR

Während ursprünglich ein Hotel mit Konferenzbereich, Wellnessbereich und Restaurants entstehen sollte, sieht die aktuelle Baugenehmigung von 2023 daher "eine Beherbergungsstätte bestehend aus einem Hotel- und einem Apartmentbereich" vor.

Im historischen Teil soll das Astoria nun nur noch 125 statt der zunächst geplanten 250 Zimmer bekommen, bestätigt auch der Eigentümer. Deren Fertigstellung habe gegenüber dem Neubau der Service-Apartments im Innenhof Priorität.

Bislang wurden laut Bauordnungsamt und Eigner Sicherungsarbeiten am Untergeschoss sowie an der Fassade ausgeführt. Außerdem sollen bis Juni Vorbereitungsmaßnahmen an den Fensteröffnungen vollzogen werden.

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Da das vom Nachbarn eingeleitete Widerspruchsverfahren abgewartet werden müsse, ist nach wie vor unklar, wann mit einer Fertigstellung des Hotels gerechnet werden kann. Sollte die Angelegenheit vor Gericht gehen, seien weitere Verzögerungen möglich.

Bislang bekommen Leipziger und Touristen lediglich die verhüllte Baustelle zu sehen.
Bislang bekommen Leipziger und Touristen lediglich die verhüllte Baustelle zu sehen.  © EHL Media/Björn Stach
Beim Blick in den Innenhof wird deutlich, wie viel Arbeit der Eigentümer noch vor sich hat.
Beim Blick in den Innenhof wird deutlich, wie viel Arbeit der Eigentümer noch vor sich hat.  © EHL Media/Björn Stach

Kommt mit Eröffnung große Hotelkette nach Leipzig?

Sobald mit dem eigentlichen Bau des Hotels begonnen werden könne, rechne man laut Angaben des Eigentümers mit einer reinen Bauzeit von 22 bis 26 Monaten.

Aufgrund der optimalen Innenstadtlage des Astoria gebe es auch einige Interessenten, die als Betreiber des einstigen Luxushotels infrage kommen. "Wir sprechen mit verschiedenen Brands, mit denen wir als Vermieter gute Erfahrungen gemacht haben und die dort auch sehr gut hinpassen würden."

"Für diese ist es wichtig, in Leipzig an der Stelle zu sein – ob das morgen oder übermorgen ist, ist zweitrangig. Die ein oder anderen haben schon ihre Marken in Leipzig und wollen das weiter ergänzen", führt der Vivion-Sprecher weiter aus.

Jetzt wolle man den Bau so weit vorantreiben, "dass wir dann auch Verträge schließen können" und der Mieter entsprechend planen kann.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Sven Sonntag, EHL Media/Björn Stach

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