Von Anke Brod
Leipzig - Hier ein Briefkasten mit Wucht aus der Verankerung gerissen, dort einer komplett aufgesprengt. Was geht derzeit in den Leipziger Ortsteilen Holzhausen und Mölkau ab? "Sinnlos und erschreckend zugleich", empören sich Anwohner. TAG24 begab sich auf Spurensuche.
Bis dato unbekannte Vandalen hatten Anfang der Woche in Holzhausen an der Kärrnerstraße sowie in Mölkau an der Ecke Gottschalk-/Albrechtshainer Straße mit brachialer Gewalt Postbriefkästen gesprengt und diese augenscheinlich geplündert.
Von Briefen und Co. fehlt bislang jede Spur. Das Mölkauer Exemplar ziert stattdessen nun ein rot-weißes Polizeiband, der Postkasten in Holzhausen lag zumindest bis Mittwoch klaffend leer im Gebüsch an der Busschleife Sophienhöhe.
Witterten die skrupellosen Diebe in den Kuverts wertvolle Inhalte oder Banknoten? Beide Tatorte liegen keine drei Kilometer voneinander entfernt.
"Hat jemand eine Ahnung, warum und wer in letzter Zeit in frühmorgendlichen Stunden immer schießt?", hatte eine Mölkauerin über Social Media besorgt in die Runde gefragt.
Eine Userin ergänzte, es sei so laut wie eine Explosion gewesen. Eine weitere mutmaßte, es könnten Jugendliche gewesen sein, die dort gegen 5 Uhr den Postkasten sprengten. Die Anwohner riefen die Polizei herbei.
Unruhe durch Explosionen in Leipzig: Merkte die Post AG nichts?
Zu den zerstörten Briefkästen habe man die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen, sagte Polizeisprecher Tom Erik Richter auf Nachfrage von TAG24.
Der Fall in Mölkau sei am 21. Oktober um 8.10 Uhr angezeigt worden. "Mutmaßlich wurde dieser am Tag vorher zerstört", sagte die Polizei. Für denselben Tatzeitraum sei tags darauf der Fall in Holzhausen an der Kärrnerstraße durch die Nachfrage von TAG24 angezeigt worden.
Die Deutsche Post AG scherte sich bislang offenbar nicht um den Verlust beider Kästen. Das zeigt letzterer Hinweis der Polizei.
Anwohner in Holzhausen wollten dort am Dienstagnachmittag Briefe in den betroffenen Kasten einwerfen - da fehlte er bereits. Die Leerung erfolgt hier täglich um 9 Uhr, bereits da hätte Postangestellten der Verlust auffallen müssen.
Bis Mittwochnachmittag hatte die Post selbst keine Anzeige bei der Polizei erstattet - der geplünderte Kasten lag überdies noch im Gebüsch.