Erneuter Brandanschlag auf Leipziger Postzentrum: LKA prüft politischen Hintergrund

Leipzig - Erneuter Brandanschlag auf die Deutsche Post in Leipzig: Unbekannte zündeten im Fuhrpark des Unternehmens an der Lilienstraße mehrere Transporter an. Das Vorgehen erinnert an einen ähnlichen Vorfall im Juli 2021.

Nach dem Brandanschlag hat das Extremismus-Zentrum des Landeskriminalamtes (PTAZ) die Ermittlungen übernommen.
Nach dem Brandanschlag hat das Extremismus-Zentrum des Landeskriminalamtes (PTAZ) die Ermittlungen übernommen.  © Ralf Seegers

Es war gegen 3.40 Uhr, als Anwohner die Feuerwehr riefen, da im Hof des großen Post-Zustellstützpunktes im Osten der Stadt Flammen in den Nachthimmel schlugen. Mehrere Transporter brannten.

Ein Löschzug der Feuerwehr raste herbei und konnten die Ausbreitung der Flammen auf den kompletten Fuhrpark verhindern. Dennoch brannten zwei Fahrzeuge ab, drei weitere wurden schwer beschädigt. Es entstand ein Schaden von über 100.000 Euro.

Die Leipziger Post- und DHL-Station war schon einmal Ziel eines Brandanschlages. Im Juli 2021 hatten mutmaßliche Öko-Extremisten zwei Transporter abgefackelt und einen beschädigt.

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Der Anschlag stand damals im Zusammenhang mit der Festnahme von Klima-Demonstranten, die zuvor eine DHL-Zufahrt am Leipziger Flughafen blockiert hatten.

Deren Protest richtete sich gegen die geplante Flughafen-Erweiterung.

Zwei Fahrzeuge brannten komplett ab, drei weitere wurden beschädigt.
Zwei Fahrzeuge brannten komplett ab, drei weitere wurden beschädigt.  © Silvio Bürger

PTAZ überprüft Verbindung zu Auseinandersetzungen in Lützerath

Am Montagnachmittag wurden die zerstörten Fahrzeuge kriminaltechnisch untersucht.
Am Montagnachmittag wurden die zerstörten Fahrzeuge kriminaltechnisch untersucht.  © Anke Brod

Auch diesmal geht die Polizei von einem ähnlichen politischen Hintergrund aus.

Die Vermutung: Der Brandanschlag könnte eine Reaktion radikaler Klimakämpfer auf die Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Besetzern in Lützerath gewesen sein. Die Ermittlungen hat das Extremismus-Zentrum des Landeskriminalamtes (PTAZ) übernommen.

Schon am Donnerstag hatte es in Leipzig einen Brandanschlag auf die Autovermietung Hertz gegeben. Fünf Lastwagen und ein Transporter gingen in Flammen auf. In einem Bekennerschreiben begründeten Linksextremisten ihren Angriff mit der Kooperation des Autovermieters mit europäischen Polizeibehörden. Das Bekennerschreiben schloss mit der Ankündigung: "Bis zum nächsten Parkplatz".

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Für den Vorfall am Montag werden noch Zeugen gesucht: Wer im Bereich der Lilienstraße und Umgebung Beobachtungen gemacht hat, soll sich bei der Kriminalpolizei in der Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig oder telefonisch unter der 034196646666 oder jeder anderen Polizeidienststelle melden.

Originaltext vom 16. Januar, 12.22 Uhr

Aktualisiert um 15.29 Uhr

Titelfoto: Ralf Seegers

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