"Kripo live" über Angriff auf Zugbegleiter: Drei prügelten auf ihn ein, einer stand Schmiere
Update, 4. Dezember, 15 Uhr: In Folge der Öffentlichkeitsfahndung gelang es der Polizei inzwischen, die vier Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren zu identifizieren. Sie müssen sich nun entsprechend strafrechtlich verantworten. Das teilte die Bundespolizei am Sonntag, 4. Dezember, mit.
Leipzig - Nach einem Angriff auf einen Zugbegleiter (55) in Leipzig hat die Bundespolizei am Sonntag eine Öffentlichkeitsfahndung nach den Tätern gestartet. Noch am Abend griff "Kripo live" den Fall auf - und lieferte weitere Details.
Das Martyrium des 55-Jährigen dauerte weniger als eine Minute, hieß es während der Sendung. Drei Männer prügelten und traten auf ihn ein, ein weiterer stand Schmiere.
In der Nacht des 29. Oktobers wurde ein Zugbegleiter einer S-Bahn in Leipzig von einer Männergruppe angegriffen und dabei verletzt.
Der 55-Jährige wurde bei der Attacke im Gesicht getroffen, dabei ging seine Brille kaputt.
Auf Videoaufnahmen der Tat, die bei "Kripo live" gezeigt wurden, ist zudem zu sehen, wie die Männer ihn im Bereich des Oberkörpers sowie am Rücken trafen. "Er hatte auch Schmerzen im Bauchbereich, ist bis heute krankgeschrieben", erklärte Yvonne Wanger, Sprecherin der Bundespolizei, während der Sendung.
Der Vorfall ereignete sich gegen 22.53 Uhr am Haltepunkt Miltitzer Allee.
Die Züge haben dort einen Endhaltepunkte, stehen für einige Minuten, bevor sie in Richtung Leipziger Innenstadt zurückfahren.
Bundespolizei fahndete öffentlich: "Jeder Tipp hilft uns"
Als der Zugführer starten wollte, bemerkte er eine offene Tür an einem seiner Wagen. Während er über Lautsprecher darum bat, den Türbereich frei zu halten, machte sich der Zugbegleiter auf, nach dem Rechten zu sehen.
An der Tür angekommen, bemerkte er vier Männer. Als er diese ansprach, wurde er sofort angegriffen. Die Männer sollen ohne zu zögern auf ihn losgegangen sein. "Weil der Angriff so unmittelbar geschah, ist das natürlich äußerst brutal", so Wanger.
Die Männer machten sich schließlich aus dem Staub, der 55-Jährige blieb benommen zurück.
Mit Aufnahmen der Überwachungskameras fahndet die Polizei nun nach den Angreifern. "Wir haben die Aufnahmen und brauchen jetzt Hinweise", sagte die Bundespolizeisprecherin. "Jeder Tipp hilft uns bei der Strafverfolgung."
Originalmeldung vom 14. November, 6.21 Uhr; aktualisiert am 4. Dezember, 15 Uhr
Titelfoto: Montage: Bundespolizei Leipzig