Pfefferspray-Eklat in Leipziger Club: "So eine Extremsituation hatten wir noch nie"
Leipzig - Vor rund einem Jahr öffnete der Club N39 im Herzen Leipzigs seine Türen und trat damit die Nachfolge des L1/Koenigshaus an. Bisher liefen die Partys genauso ab, wie es sich die Betreiber vorgestellt haben - bis zur vergangenen Samstagnacht.
In ihrem wöchentlichen Podcast lassen die Club-Betreiber Alex und Florian aka "Rogge" den aufwühlenden Abend gemeinsam mit Moderator Marcus Revue passieren.
In der Nacht auf den 30. November - ausgerechnet der 100. Eröffnungstag seit dem Opening - gegen 2.55 Uhr brach auf einem der N39-Dancefloors nämlich plötzlich große Aufregung aus.
Der Grund: Jemand hatte Pfefferspray versprüht!
"Du kannst kaum mehr atmen, dir tränen die Augen, die riechst es auch krass durch die Nase", erinnert sich Rogge an den ersten Schreck. "Es war nicht mehr auszuhalten." Alex ergänzt: "So eine Extremsituation hatten wir wirklich noch nie."
Glücklicherweise habe der DJ die Lage sofort richtig eingeschätzt, die Musik gestoppt und eine Durchsage gemacht. Danach sei der Laden evakuiert, Wasserflaschen für alle Gäste bereitgestellt worden. Innerhalb weniger Minuten seien Polizei und Rettungsdienst vor Ort gewesen, auch der benachbarte Club Elsterartig habe zur Unterstützung zwei Securities rübergeschickt.
Im Nachhinein sei Alex stolz über die schnellen und professionellen Reaktionen seines Teams. "Was ich am allerschönsten fand: Es waren nicht nur die Mitarbeiter, die agiert haben, sondern auch die Gäste", erklärt Alex. So hätten sich zufällig anwesende Ärzte und Krankenschwestern zu Wort gemeldet, um mit anzupacken. Das habe gezeigt, dass man als "Gemeinschaft" zusammenstehen kann.
Pfefferspray-Schock in Leipziger Nachtclub: Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Aber wie geht es jetzt weiter?
Der Club stehe nach eigenen Angaben im engen Austausch mit der Polizei. Ein Sprecher bestätigte die laufenden Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegenüber TAG24.
Demnach erlitten mindestens vier Personen eine Augenreizung durch das Pfefferspray.
Im Podcast berichten Alex und Rogge, dass zwei Anwesende außerdem Asthmaanfälle bekamen. Eine Sammelklage stehe wohl bereits in den Startlöchern. Sollte der Übeltäter also ermittelt werden, könnte es durchaus teuer für ihn werden.
"Ich finde es brutal schade, dass es da eventuell Menschen gibt, die uns ans Bein pinkeln wollen", vermutet Rogge mögliche Missgunst hinter der Pfefferspray-Aktion.
Dennoch habe man wertvolle Erkenntnisse aus den Geschehnissen ziehen können - die Abzugshaube der Räumlichkeiten funktioniert! Alex: "Es hat uns gezeigt: Der Club ist innerhalb von vier bis fünf Minuten wieder leergesaugt."
Titelfoto: TAG24/Nico Zeißler

