Staatsschutz ermittelt: Randalierer greifen geplanten Polizeiposten auf Leipzigs Eisi an

Leipzig - Seit März 2023 plant die Polizei die Errichtung einer neuen Wache auf Leipzigs Eisenbahnstraße. Immer wieder wurde das Gebäude zum Ziel von Angriffen, so auch Freitagnacht.

Die geplante Polizeiwache auf der Eisenbahnstraße ist Freitagnacht erneut das Ziel eines Angriffs geworden. (Archivfoto)
Die geplante Polizeiwache auf der Eisenbahnstraße ist Freitagnacht erneut das Ziel eines Angriffs geworden. (Archivfoto)  © Silvio Bürger

Gegen 22.10 Uhr zog eine Gruppe von etwa 80 Personen die Hermann-Liebmann-Straße entlang und zündete dabei Pyrotechnik, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Auf Höhe der geplanten Polizeiwache an der Ecke Eisenbahnstraße eskalierte die Situation: Die Unbekannten gingen mit Steinen und Farbflaschen auf das Gebäude los, mehrere Scheiben sollen beschädigt worden sein.

Wie üblich bei derlei Attacken - beispielsweise auch in Connewitz - zerstreute sich die Gruppe anschließend und die Personen entkamen unerkannt.

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Der genaue Schadensumfang war am Samstag noch nicht bekannt.

Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts eines besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen übernimmt laut Polizeisprecherin Sandra Freitag nun der Staatsschutz.

Etwa 80 Unbekannte sollen mit Steinen und Farbflaschen auf das Gebäude losgegangen sein. (Archivfoto)
Etwa 80 Unbekannte sollen mit Steinen und Farbflaschen auf das Gebäude losgegangen sein. (Archivfoto)  © Silvio Bürger

Kommt die Polizeiwache auf der Eisi noch?

Bereits in der Vergangenheit hatte es mehrere Attacken gegen das Gebäude gegeben.
Bereits in der Vergangenheit hatte es mehrere Attacken gegen das Gebäude gegeben.  © Jan Woitas/dpa

Die Polizeiwache auf der Eisenbahnstraße gilt als Grundvoraussetzung, um die bereits vor Jahren für gescheitert erklärte Waffenverbotszone entlang Leipzigs berüchtigtster Straße endlich abzuschaffen.

Eine zunächst angedachte Containerwache auf dem Parkplatz vor dem Aldi wurde nicht umgesetzt. Stattdessen fand sich das leer stehende Geschäft an der Ecke Hermann-Liebmann-Straße.

Seit Verkündung des Vorhabens trifft dieses jedoch auf Ablehnung. Allein in den ersten zwei Monaten nach Bekanntwerden des neuen Polizeistandorts gab es nach TAG24-Informationen bereits zwölf Angriffe auf das Gebäude. Zwischenzeitlich schien sich die Lage wieder beruhigt zu haben. Nun die neuerliche Attacke.

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Wie es um die Wache steht, ist derweil noch unklar. Zwar gehen die Arbeiten nach TAG24-Informationen voran und die Polizei scheint an ihrem Vorhaben festzuhalten. Wann am Standort die Arbeit beginnen kann, ist allerdings nach wie vor offen.

Titelfoto: Silvio Bürger

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