Versuchter Totschlag vor Tanke! Jetzt geht es einem Lok-Fan (19) an den Kragen

Leipzig - Nach einem Angriff von Fans des 1. FC Lokomotive Leipzig auf Anhänger der BSG Chemie Leipzig im März wird gegen einen 19-jährigen Angreifer wegen versuchten Totschlags ermittelt. Insgesamt laufen in diesem Zusammenhang Ermittlungen gegen 29 Beschuldigte.

An dieser Leipziger Tankstelle griffen Lok-Anhänger rivalisierte Chemie-Fans an.
An dieser Leipziger Tankstelle griffen Lok-Anhänger rivalisierte Chemie-Fans an.  © Silvio Bürger

Sportlich hatte Lok - mittlerweile Meister der Regionalliga Nordost - die BSG im Sachsenpokal-Viertelfinale mit 4:1 klar ausgeknockt. Bereits am Vortag eskalierte damals ein Zusammentreffen rivalisierender Fußballfans.

Auf dem Gelände einer Star-Tankstelle im Westen der Stadt sollen nach bisherigen Ermittlungen mehr als 30 Lok-Anhänger auf acht Chemie-Fans losgegangen sein, wobei vier von ihnen durch Schläge und Tritte verletzt wurden.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig geht bei der Tathandlung eines 19-Jährigen gar vom Anfangsverdacht eines versuchten Tötungsdelikts aus. "Der Angreifer hat den Tod des von ihm Geschädigten bei seinen Handlungen zumindest billigend in Kauf genommen", teilte die Behörde in einer gemeinsamen Mitteilung mit der Polizeidirektion am Freitag mit.

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Der junge Lok-Anhänger wurde am gestrigen Donnerstag festgenommen.

Auch im dazugehörigen Ladengeschäft soll die Attacke stattgefunden haben.
Auch im dazugehörigen Ladengeschäft soll die Attacke stattgefunden haben.  © Silvio Bürger
Bei dem Sachsenpokal-Spiel am 23. März waren mehr als 500 Polizisten im Einsatz.
Bei dem Sachsenpokal-Spiel am 23. März waren mehr als 500 Polizisten im Einsatz.  © EHL Media

Durchsuchungen und Beschlagnahmungen auch wegen mutmaßlich queerfeindlicher Angriffe 2024

Zuvor waren Durchsuchungen bei 22 mutmaßlich Beteiligten durchgeführt und Gegenstände wie Laptops, Handys, Sturmhauben, Schlauchschals und Pyrotechnik beschlagnahmt worden.

Die Maßnahmen standen teilweise in Zusammenhang mit Körperverletzungen, die sich gegen Teilnehmer des queeren Christopher-Street-Days (CSD) im August 2024 richteten.

Titelfoto: Silvio Bürger

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