Wegen Vergewaltigung angeklagt: Manager machte Jagd auf alte Frauen
Leipzig - Mehr als acht Jahre nach der brutalen Vergewaltigung einer damals 69-jährigen Joggerin im Leipziger Rosental hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 33-Jährigen erhoben. Den Ermittlungen zufolge soll der Leipziger Manager ein Serien-Vergewaltiger sein, der über Jahre sein Unwesen trieb.

Die Rosental-Vergewaltigung vom 31. August 2017, bei der das Opfer schwerste Verletzungen erlitt, schien zum "Cold Case" zu werden. Trotz Rasterfahndung und DNA-Reihentest war es der Polizei nicht gelungen, den Sex-Gangster zu identifizieren.
Doch dann lieferte sich Marcus L. gewissermaßen selbst ans Messer - mit einem schnöden Einbruch in einen Baumarkt am 9. Februar dieses Jahres. Streifenbeamte erwischten ihn in flagranti beim Diebstahl von Grillreiniger.
Beim anschließenden DNA-Abgleich ergab sich eine Verbindung nicht nur zur brutalen Vergewaltigung im Rosental, sondern auch zu vier weiteren sexuellen Übergriffen in den Jahren 2016 und 2017. Die Opfer: Frauen, die allesamt wesentlich älter als ihr Peiniger waren. Das älteste Opfer, ebenfalls eine Spaziergängerin, war zur Tatzeit 82 Jahre alt.
Die Staatsanwaltschaft hat ein forensisch-psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben, das auch klären soll, ob Marcus L. gerontophil veranlagt ist.

Anklage: Insgesamt fünf Frauen attackiert
Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Manager nun Anklage zum Landgericht erhoben - wegen besonders schwerer Vergewaltigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, der besonders schweren sexuellen Nötigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, sexueller Nötigung in drei Fällen sowie wegen Diebstahls und Sachbeschädigung.
Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
Titelfoto: Montage Alexander Bischoff ; privat