Von Thomas Gillmeister

Markranstädt - Die Feige zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde. Roswitha Lischkowitz (79) aus Schkölen bei Leipzig war so stolz, als sie Mitte der 1980er Jahre einen Ableger ergattern konnte. Doch aus ihm wurde ein über fünf Meter hoher Feigenbaum, der nun dringend beschnitten werden müsste.

Nichtsahnend pflanzte sie den Ableger damals neben das Scheunentor. Sie hegte und pflegte ihn, deckte ihn im Winter ab, um die Feige vor allzu niedrigen Temperaturen zu schützen. Innerhalb weniger Jahre wuchs der Baum zu einem stattlichen Exemplar heran.

Die Sächsin freute sich über die leckeren vitaminreichen Früchte. Die Feigen sind ein Gewinner des Klimawandels, denn ihnen bekommen die nun milden Winter und heißen Sommer besonders gut.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachtete die Hobbygärtnerin ihr Exoten-Experiment, das jetzt außer Kontrolle gerät, wie Roswitha meint. "Der Baum ist weit über fünf Meter hoch und versperrt mittlerweile unser Scheunentor", schimpft sie.

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Roswitha und ihr Mann haben nicht mehr die Kraft, der Feige einen Feinschnitt zu geben. Deshalb ist sie auf der Suche nach einem erfahrenen Hobbygärtner, der ihr helfen könnte.

Natürlich würde er einen Ableger vom Wunderbaum erhalten, damit dieser an anderer, vielleicht günstigerer Stelle wieder Wurzeln schlagen kann.