Leipzig - Seit mehr als 200 Tagen bestreitet Robert Friedrich zu Fuß täglich Tausende Kilometer. Aktuell scheint eine Magendarmerkrankung allerdings das Durchhaltevermögen des Sachsen auf die Probe zu stellen.
Nach mehr als einem halben Jahr auf seiner Reise nach Singapur hat der Mann mit dem Bart nun schon in acht Länder seinen Fuß gesetzt.
Nach Tschechien, Österreich, der Slowakei, Ungarn, Serbien, Bulgarien und Griechenland durchquerte er in den letzten Wochen die Türkei und besichtigte die Hauptstadt Syriens.
Neben zahlreichen Höhepunkten wie gastfreundlichen Bekanntschaften und liebevollen Rettungsaktionen überstand er auch schon verschiedenste körperliche Rückschläge wie eine Erkältung oder auch eine Entzündung der Achillessehne.
Doch jetzt steht der Wahl-Leipziger vor einem neuen Gegner: Seit Tagen leidet Friedrich an einem Magen-Darm-Infekt, der selbst nach einem Artbesuch und medikamentöser Behandlung nicht abzuklingen scheint.
"Werde das erst vollständig auskurieren müssen, bevor ich weiter kann", erklärte er am Dienstag in seiner Instagram-Story. "Das Problem: Meine legale Aufenthaltsdauer im Rahmen des Visums läuft nun langsam gnadenlos ab."
Aktuell befinde er sich zwar in guten Händen bei Freunden in der türkischen Stadt Hatay. Wann und ob er seinen Weg nach Gaziantep und schließlich weiter über Mardin in den Irak fortsetzen kann, steht derzeit jedoch in den Sternen.
Auch Blut- und Urinproben blieben bisher unauffällig. Somit bleibt unklar, wie das Problem überhaupt behandelt werden soll.
"Das ganze Dilemma beginnt schon in der Schule": Friedrich besichtigt Damaskus
Zuvor hatte Friedrich umfangreiche Einblicke in das ehemalige Kriegsgebiet Damaskus geteilt.
"Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit meines Aufenthalts hier nach über zwei Wochen nutzen, um einmal zu zeigen, wie es hier ausschaut", verkündete er in einem seiner Instagram-Videos.
Denn abgesehen von den schönen Erfahrungen, wie gemeinsamen Abendessen oder der Besuch der Umayyaden-Moschee, wird der Alltag der Stadt von den schwerwiegenden Folgen des Krieges dominiert.
"Das ganze Dilemma beginnt schon in der Schule, denn es gibt nicht genügend Schulklassen, Lehrer und Plätze, um alle Kinder aufzunehmen, die die Schule eigentlich besuchen sollen", schilderte der Mann mit dem Bart.
Zudem seien ganze Stadtstriche komplett ausradiert oder kollabiert, weswegen der Wohnraum für die Syrer schlichtweg nicht ausreiche: "Ganz einfache Sachen wie Wasserversorgung und Stromversorgung sind noch nicht wieder hergestellt. Es gibt eine Stunde Strom alle fünf bis sechs Stunden. Mehr kann das Land einfach den Bürgern nicht zur Verfügung stellen."
Was der Mann mit dem Bart noch alles entdeckt und wie es mit seiner Reise weitergeht, seht Ihr auf seinem Instagram-Account: der_mann_mit_dem_bart.