Helge Schneider in Höchstform: Darum wollte er erst nicht in dieser Leipziger Location spielen

Leipzig - Musiker, Entertainer, Komiker, Kabarettist, Regisseur und Schauspieler - Helge Schneider (70) ist ein absolutes Allroundtalent. Das bewies er am Dienstagabend auch in Leipzig. Nur mit der Location war er anfangs nicht ganz so fein.

Helge Schneider (r.) spielte am Dienstagabend mit Unterstützung von Sandro (l.) und Leo (M.) im Leipziger Gewandhaus.
Helge Schneider (r.) spielte am Dienstagabend mit Unterstützung von Sandro (l.) und Leo (M.) im Leipziger Gewandhaus.  © Silvio Bürger

Es vergingen keine 30 Sekunden, bis das Publikum im Gewandhaus das erste Mal herzhaft lachte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Helge Schneider kaum ein Wort gesagt. Auch im Verlauf des Abends zeigte sich immer wieder: Seine Mimik und Gestik sind auf den Punkt - und nicht selten zum Schreien komisch.

Selbiges hat sich das Publikum auch gedacht, als er plötzlich erzählte: "Jahrelang abgelehnt hier zu spielen."

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Nicht etwa, weil ihm das Gewandhaus nicht gefällt, sondern weil es nach einer Boutique klingt - und was will er denn bitte da?

Der Scherz kam an. Die Zuschauer amüsierten sich köstlich, auch als er mehrere Minuten anstatt zu singen lieber zu den Klängen seiner Band "Die Dobermänner" pfiff.

Natürlich traf er dabei Töne, an die manch einer wohl nicht mal singend herankommt. Wir haben es hier schließlich mit einem Ausnahmetalent zutun.

Das wurde auch klar, als er selbst zum Instrument, oder besser gesagt zu den Instrumenten griff.

Mit einer Hand und dem Mund an der Kornett (einem äußerlich der Trompete zum Verwechseln ähnlichen Blasinstrument) und der anderen am Klavier übernahm er mehrmals gleich zwei Instrumente mit einem Mal. Als wäre eins nicht schon anspruchsvoll genug.

Die Location war fast ausverkauft.
Die Location war fast ausverkauft.  © Silvio Bürger
Unter anderem an den Instrumenten bewies er sein Können.
Unter anderem an den Instrumenten bewies er sein Können.  © Silvio Bürger

Gewaltiges Eigenlob von Helge Schneider: "Eines der schönsten Lieder, die ich je geschrieben habe"

Als er den Song "Katzenklo" rausholte, sang das komplette Publikum mit.
Als er den Song "Katzenklo" rausholte, sang das komplette Publikum mit.  © Montage: Silvio Bürger

Natürlich ließ der 70-Jährige seine Fans nicht ohne seinen wohl bekanntesten Song zurück.

"Eines der schönsten Lieder, die ich je geschrieben habe" leitete er "Katzenklo" ein.

Und ergänzte humorvoll: "Was für eine wertvolle Bereicherung dieses Lied für die Menschheit bedeutet."

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Lediglich die Länge seines Programms schien den einen oder anderen etwas zu überfordern. Nach guten zwei Stunden hielt es einige wenige nicht mehr auf den Sitzen und sie begaben sich auf die verfrühte Heimreise.

Zu Recht war der Saal fast komplett ausverkauft. Helge Schneider bewies mal wieder, dass er neben einem außerordentlichen musikalischen Talent auch noch viel Witz und Humor besitzt.

Wer sich selbst von Helge Schneiders Fähigkeiten überzeugen möchte, kann das im August 2026 wieder auf der Leipziger Parkbühne.

Titelfoto: Montage: Silvio Bürger

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