Bahn-Legende "Rasender Roland" im Doppelpack am Markkleeberger See

Von Lutz Brose

Markkleeberg - Da werden die Eisenbahnfreunde auf der Insel Rügen aber große Augen machen! Am Markkleeberger See dampft der "Rasende Roland" bald im Doppelpack.

Frank Wackernagel baute die legendäre Schmalspur-Schlepptenderlokomotive HF 110 C nach.
Frank Wackernagel baute die legendäre Schmalspur-Schlepptenderlokomotive HF 110 C nach.  © Lutz Brose

Die Eisenbahnlegende dürfte allen bekannt sein, die schon einmal Urlaub auf Deutschlands größer Insel gemacht haben. Dort fahren die Loks der "Rügenschen BäderBahn" schon seit 1895.

Modellbaupark-Chef Frank Wackernagel hatte die verrückte Idee, die legendäre Schmalspur-Schlepptenderlokomotive HF 110 C von Henschel & Sohn (Kassel) mit der Nummer 994652 (Baujahr 1941) nachzubauen.

Das etwas größere Original geriert schon mehrmals in die Schlagzeilen: 1968 kollidierte die Lok im Bahnhof Fährhof auf Rügen mit einem Traktor und landete zunächst auf dem Abstellgleis. Nach einer langen Odyssee schaffte es der Förderverein zur Erhaltung der Rügenschen Kleinbahnen e.V. mit Hilfe von Spenden im Jahr 2015 die Lok wieder betriebsfähig zu machen und auf die Insel zu holen.

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Nach rund 4000 dokumentierten Arbeitsstunden und eine Menge "Kohle" dampft die "994852" seit dem Sommer im Maßstab 1:3,7 auch bei uns und etablierte sich schon zum Star.

Weil vorsorglich ein zweites Fahrgestell angefertigt worden war, machte sich Wackernagel nochmals ans Werk und fertigte genauso mühevoll die Schwester-Lokomotive mit der Nummer 994853. Am Montag soll die neue Lok zum ersten Mal angeheizt werden.

Auch kleinere Modellbahnen können bestaunt werden.
Auch kleinere Modellbahnen können bestaunt werden.  © Lutz Brose

Modellbaupark Auenhain: Loks und Wagen aus unterschiedlichen Epochen auf 800 Metern Gleis

Mitfahren ist natürlich auch erlaubt!
Mitfahren ist natürlich auch erlaubt!  © Lutz Brose

Für den Bau verwendete der gelernte Kfz-Schlosser modernste Lasertechnik, aber auch gebrauchtes Material. So haften am Kessel die Reste eines alten Feuerlöschers und ein Industriegasflaschenverschluss.

Der kleine "Rasende Roland" bringt immerhin noch über eine halbe Tonne Leergewicht auf die Waage. Deshalb heißt es auch in Auenhain bei Einfahrt des Zuges: Vorsicht an der Bahnsteigkante!

Am langen Wochenende lädt der Modellbaupark zum Abdampfen ein. Dabei werden auch Gäste-Lokomotiven aus Bayern erwartet. Danach geht es in die Winterpause.

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In dem Park, der im kommenden Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, können große und kleine Bahnen nicht nur bestaunt werden, Mitfahren ist ausdrücklich erlaubt. Auf über 800 Meter Gleis fahren mehrere Loks und Wagen aus unterschiedlichen Epochen.

Frank Wackernagel und 15 Eisenbahnfreunde bastelten nicht nur detailgetreu, sondern auch liebevoll Landschaften mit Gebäuden und Brücken nach.

Einziger Wermutstropfen: Der Steinkohlenkoks-Preis hat sich in den letzten Monaten fast verdreifacht und kostet jetzt 750 Euro/Tonne. Gut, dass Frank Wackernagel die Loks ein paar Nummern kleiner gebaut hat.

Der Modellbaupark Auenhain liegt südöstlich des Markkleeberger Sees, unweit des Kanuparks.
Der Modellbaupark Auenhain liegt südöstlich des Markkleeberger Sees, unweit des Kanuparks.  © Lutz Brose

Alle Infos zum Modellbaupark Auenhain gibt's auf der Homepage.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Brose

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