Nach mehr als 1000 Jahren: Leipziger "Gründungsfehler" durch diesen Neubau behoben

Von Lutz Brose

Leipzig - Nach rund zwei Jahren Bauzeit wurde am Freitag im Stadthafen Leipzig Richtfest gefeiert.

Feierliches Richtfest am Freitag im neuen Stadthafen Leipzig.
Feierliches Richtfest am Freitag im neuen Stadthafen Leipzig.  © Lutz Brose

Erst kürzlich wurde das neu errichtete Hafenbecken geflutet und die zukünftigen Servicegebäude, Kanuhaus sowie Bootshäuser und Funktionsgebäude sind sichtbar in die Höhe gewachsen - weitere Meilensteine für den neuen Stadthafen als Herzstück der Wasserstadt Leipzig und als Tor zum Neuseenland.

Ab dem 2. Quartal 2026 sollen hier Gäste aus Leipzig, Deutschland und aller Welt anlegen, in "See" stechen und verweilen können. "Normalerweise werden Städte am Wasser und nicht an zwei Kreuzungen gegründet", sagte Torsten Bonew bei seiner Ansprache und fügte an, "dass der Gründungsfehler mit dem Bau des Stadthafens jetzt korrigiert wurde". Leipzigs Gründung geht aufs Jahr 1015 zurück.

Beim symbolischen Schlagen des letzten Nagels zeigte der Finanzbürgermeister, dass er nicht nur zum Scherzen aufgelegt war, sondern auch den Hammer schwingen kann.

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Während sich die anderen noch mühten, lehnte sich Bonew schon entspannt zurück. Selbst dem Sächsischen Wirtschaftsminister Dirk Panter war Bonew einiges voraus.

Dem traditionellen Richtspruch folgten weitere Vertreter aus Politik, Verwaltung und Projektbeteiligte.

Torsten Bonew (l.), Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen, ruht sich aus nach getaner Arbeit aus, während Dirk Panter, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, zu kämpfen hat.
Torsten Bonew (l.), Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen, ruht sich aus nach getaner Arbeit aus, während Dirk Panter, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, zu kämpfen hat.  © Lutz Brose

43 Liegeplätze für Boote und Schiffe am Leipziger Stadthafen

Im zweiten Quartal 2026 sollen Gäste offiziell den neuen Stadthafen nutzen können.
Im zweiten Quartal 2026 sollen Gäste offiziell den neuen Stadthafen nutzen können.  © Lutz Brose

Pläne, einen Stadthafen zu errichten, reiften schon in den 1990er Jahren. Entscheidende Impulse setzte Jan Benzien, ehemaliger Leistungssportler im Kanuslalom, bei der Eröffnung des Elstermühlgrabens 2010. Dabei entstand die Vision, aus einer Brachfläche einen lebendigen Ort zu schaffen.

Knapp vier Jahre später wurde der Stadthafen mit Kanu- und Fahrradverleih, Beachvolleyballfeld und Gastronomie offiziell eröffnet. Mit neuen Konzepten und feinem Gespür verwandelte das Team um Benzien die Brachfläche zur Spielwiese. An der Schreberstraße wurden nicht nur Boote zu Wasser gelassen, sondern Sport, Kultur und Geselligkeit an Land geholt.

Mit dem neuen Stadthafen wird das alles nochmal auf ein neues Level gehoben. Zukünftig werden 34 Liegeplätze für private Boote sowie neun für Fahrgastschiffe zur Verfügung stehen. Die Gesamtfläche des Areals umfasst rund 13.800 Quadratmeter und liegt nur etwa 900 Meter vom Neuen Rathaus entfernt.

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Auch der Stadthafen-Bau wurde von einer Kostensteigerung nicht verschont. Von 7,2 Millionen Euro auf insgesamt rund 14,75 Millionen Euro, die insbesondere auf die Baukostensteigerungen seit 2018, eine erhöhte Nachfrage nach Bauleistungen, steigende Energie- und Materialkosten sowie instabile Lieferketten zurückzuführen ist. Die Stadthafen Leipzig GmbH investiert 5,5 Millionen Euro in das Projekt.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Brose

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