Offener Brief an Ministerin: Sachsens Kulturschaffenden droht die nächste Krise
Leipzig - Corona scheint kaum überstanden, da blickt Sachsens Kulturbranche bereits der nächsten Krise entgegen.
Nach der Pandemie gefährdet nun die Energiekrise Kultureinrichtungen und Kulturschaffende in ihrer Existenz.
Mit einem offenen Brief haben sich am Mittwoch Leipzigs Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke sowie die Initiativen und Verbände der Kulturschaffenden der Messestadt an Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (57, CDU) sowie die Abgeordneten des Sächsischen Landtags gewandt und Hilfe bei der Bewältigung der bevorstehenden Herausforderung gefordert.
"Die Corona-Pandemie hat die immense Bedeutung der Kultur für unsere demokratischen Werte verdeutlicht", erklärte die Baubürgermeisterin in dem Brief.
Der Raum für Dialoge werde mehr denn je gebraucht, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht noch weiter zu gefährden. Auch der Kultur müsse es ermöglicht werden, ihren Beitrag zu leisten, der Krise entgegenzutreten.
Fachkräftemangel, steigende Kosten durch Inflation und explodierende Energiepreise sowie die noch immer anhaltende Zurückhaltung von Kulturbegeisterten beispielsweise bei Ticketkäufen würden Kulturschaffende und -Einrichtungen jedoch vor Schwierigkeiten stellen, die ohne Unterstützung nicht zu beherrschen seien.
Corona-Hilfe soll erweitert werden
Die Unterzeichner des Briefes fordern unter anderem eine Erweiterung der Förderrichtlinie KulturErhalt. Nachdem diese bereits während der Pandemie Unterstützung geliefert hatte, sollen mit ihr nun auch Hilfen in den Bereichen Energie und Wirtschaft ermöglicht werden.
Das Ziel: eine Überbrückungshilfe, zumindest bis die Gas- und Strompreisbremse vollständig greift.
Neben Jennicke unterzeichneten den Brief die Vereine Leipzig + Kultur, Kreatives Leipzig, Livekommbinat Leipzig sowie der Runde Tische Leipziger Spielstätten.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa