Dönerpreise explodieren! Und Leipziger Bistro-Betreiber sieht "keine gute Entwicklung"

Leipzig - Beshann Ahmadi (25) ist ein Risiko eingegangen. Mit seinem Leipziger Dönerladen "Debobo" nimmt er es mit einer großen Anzahl Konkurrenten auf. Und dann liegt er auch noch über dem Durchschnittspreis.

Beshann Ahmadi (25) eröffnete im Oktober den "Debobo"-Laden in Leipzig.
Beshann Ahmadi (25) eröffnete im Oktober den "Debobo"-Laden in Leipzig.  © ZDF

125 Läden mit Döner im Angebot gibt es in etwa in Leipzig. Seit dem 12. Oktober gehört auch der im Peterssteinweg am Wilhelm-Leuschner-Platz gelegene "Debobo" dazu. 300.000 Euro haben er und sein Geschäftspartner investiert, heißt es in der ZDF-Reportage "Der Preis des Döners".

Mehr als 600 Menschen kommen zur Eröffnung, mampfen rund 100 Kilo Fleisch weg. "Man wird emotional, wenn man die ganzen Leute sieht, die für einen gekommen sind", freut sich Beshann.

Okay, vielleicht sind sie auch eher wegen des unschlagbaren Angebots gekommen. Denn solange der Vorrat reicht, gibt's das türkische Fladenbrot für einen Cent.

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Anschließend müssen die Kunden tiefer in die Tasche greifen. Für neun Euro hat er seinen Yaprak-Döner aus qualitativ höherwertigem Schichtfleisch angeboten. Bei herkömmlichen Dönern wird auch ein Teil (günstiges) Hackfleisch verarbeitet.

Immer weiter steigende Preise für Dönerzutaten: "Das macht mir schon Sorgen"

Beshann (4.v.l.) mit seinen Kollegen.
Beshann (4.v.l.) mit seinen Kollegen.  © Instagram/debobo_official

Schon Beshanns Uropa hat in der Heimat Tadschikistan Kebab verkauft. Der 25-Jährige setzt diesen Geschäftszweig jetzt - parallel zu seinem "Kiosk 1" nebenan - fort.

Allerdings hat der Inhaber auch mit steigenden Preisen zu kämpfen. Nach der Corona-Pandemie sind Fleisch und Gemüse etwa um ein Viertel teurer geworden. Das merkt auch Beshann. "Sachen, die ich vor anderthalb Monaten zu einem guten Preis gekauft habe, sind jetzt schon teurer geworden. Das macht mir schon Sorgen."

Der Öl-Preis sei um etwa 70 Prozent gestiegen, auch Brot, Energie und Personalkosten seien teurer geworden.

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Er müsse die Preise wahrscheinlich stetig anpassen, "solange die Politik nicht den Gastronomien entgegenkommt. Ich sehe da keine gute Entwicklung."

Die komplette ZDF-Reportage über den "Preis des Döners":

Debobo-Imbiss in Leipzig: "Die Leute wollen sich hinsetzen, weshalb wir den Laden umgebaut haben"

In den vergangenen Monaten hat Beshann Ahmadi sein Angebot an das Kundenverhalten angepasst. "Wir haben gemerkt, dass Leipzig noch nicht bereit ist für einen reinen To-go-Store in der Lage", sagt er zu TAG24. "Die Leute wollen sich hinsetzen, weshalb wir den Laden umgebaut haben."

Aktuell befinden sich neben Plätzen vorm Laden auch Sitzgelegenheiten im Inneren. Das werde sich ab dem 12. Mai aber ändern: Der ursprüngliche Aufbau mit linker Seite Pizza und rechter Seite Döner und Grill werde wieder hergestellt.

Titelfoto: Bildmontage: Instagram/debobo_official ; ZDF

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