Trotz guter Lage: Werden Höfe am Brühl und Paunsdorf Center bald verkauft?
Leipzig - Braut sich da etwas auf Leipzigs Immobilienmarkt zusammen? Mehreren Medienberichten zufolge will sich der französische Immobilienriese Unibail-Rodamco-Westfield (URW) von gleich mehreren seiner deutschen Shoppingcenter trennen. Angeblich auf der Liste: Leipzigs Höfe am Brühl und das Paunsdorf Center (P.C.).
Alles in Kürze
- Unibail-Rodamco-Westfield will Höfe am Brühl und Paunsdorf Center verkaufen
- Verkauf soll Schulden verringern
- Kosten für Hamburger Großprojekt haben sich verdoppelt
- Leipziger Einzelhandel hat 2022 ordentlichen Umsatz erwirtschaftet
- URW hält sich zu Gerüchten bedeckt

Erste Mutmaßungen kamen bereits Anfang des Jahres auf. Nun hat sogar der Einzelhandelsspezialist Comfort das mutmaßliche Angebot in seinen Marktbericht für Leipzig aufgenommen. "Am Markt wird derzeit berichtet, dass URW die Höfe am Brühl zum Verkauf gestellt hat", heißt es dort sogar. "Von einem Vollzug ist jedoch derzeit noch nichts zu vermelden."
URW betreibt in Deutschland 18 Einkaufszentren, unter denen sich derzeit noch acht eigene Immobilien befinden. Der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" zufolge will sich der Konzern von fünf seiner eigenen Zentren trennen.
Neben den Höfen und dem P.C., an dem URW Anteile hat, sollen dies das Palais Vest in Recklinghausen, das Minto in Mönchengladbach sowie die Berliner Gropius-Passagen sein. Behalten wolle man demnach lediglich die mit dem Namen Westfield gebrandeten Immobilien Centro Oberhausen, Westfield Ruhrpark Bochum sowie das erst im April eröffnete Hamburg Überseequartier.
Einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" nach habe der Schritt nichts mit der Lage in Leipzig zu tun. Im Gegenteil. Der Einzelhandel habe hier im vergangenen Jahr einen ordentlichen Gesamtumsatz erwirtschaftet. Auch die Qualität des Angebots sowohl in der City als auch den Höfen am Brühl sei top.
Kosten für Hamburger Großprojekt offenbar mehr als verdoppelt

Vermutet wird vielmehr, dass URW mit dem Verkauf Schulden begleichen oder zumindest verringern wolle. Sowohl LVZ als auch WAZ berichten, dass das Überseequartier in Hamburg deutlich teurer geworden sei als zunächst geplant.
Gestartet mit einem Investitionsvolumen von rund einer Milliarde Euro in 2017 hätten sich die Kosten bis zur Fertigstellung auf mehr als 2,4 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.
Auch die Marktsituation in Deutschland könnte eine Rolle spielen. So habe URW hierzulande sinkende Zahlen verzeichnet, während diese in anderen Ländern teilweise deutlich angestiegen seien.
Das Unternehmen selbst hält sich zu den Gerüchten bislang bedeckt. Auf eine Anfrage von TAG24 erklärte eine Sprecherin lediglich: "URW kommentiert grundsätzlich keine Gerüchte im Markt."
Titelfoto: Christian Grube