Leipziger Fahrrad-Chaos: Polizei räumt Fehler ein

Leipzig - Die Polizei Leipzig hat Fehler bei der Organisation der Fahrradregistrierung (TAG24 berichtete) und im Umgang mit Asservaten eingeräumt. Eine "Task Force" arbeitet nun alle Versäumnisse auf.

Räumte Fehler bei der Organisation der Fahrradregistrierung ein: Frank Gurke (50), Leiter des Führungsstabes der Polizeidirektion Leipzig.
Räumte Fehler bei der Organisation der Fahrradregistrierung ein: Frank Gurke (50), Leiter des Führungsstabes der Polizeidirektion Leipzig.  © Alexander Bischoff

"Im Umgang mit der Fahrradregistrierung haben wir Fehler gemacht und werden nachbessern", gestand Frank Gurke (50), Leiter des Führungsstabes der Polizeidirektion Leipzig, gestern ein.

Die inzwischen aufgelöste Zentrale Bearbeitungsstelle Fahrrad (ZentraB) sei personell unterbesetzt gewesen, die Kontrolle über die Asservatenverwaltung zu kurz gekommen.

"Den Druck, der auf den Kollegen lastete, haben wir unterschätzt", so Gurke.

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Inzwischen kümmert sich eine aus drei Arbeitsgruppen bestehende "Task Force Fahrrad" um die Aufarbeitung der ZentraB-Hinterlassenschaften.

Die Fahrrad-Datenbank ISFASS (Informationssystem zu Fahrradhaltern und Asservaten) sei bereits auf den aktuellen Stand gebracht worden, versicherte Gurke.

Könnten Fahrräder in bundesweiter Datenbank registriert werden?

Wünscht sich ein bundesweites Fahrradregister: Bernd Buchwald (50), Referatsleiter für Kriminalitätsbekämpfung.
Wünscht sich ein bundesweites Fahrradregister: Bernd Buchwald (50), Referatsleiter für Kriminalitätsbekämpfung.  © Alexander Bischoff

An der Fahrradregistrierung wolle man trotz aller Kritik weiter festhalten, erklärte Bernd Buchwald (50), Referatsleiter für Kriminalitätsbekämpfung, und verwies auf den 100-prozentigen Anstieg der Fahrraddiebstähle in Leipzig seit 2010. Das nicht mehr zeitgemäße System werde jedoch modernisiert und künftig mit mehr Personal ausgestattet.

Am liebsten wäre Leipzigs Polizeiführung jedoch eine bundesweite Datenbank. "Mit einer Zulassung von Fahrrädern auf freiwilliger Basis und Kennzeichen mit QR-Code", so Buchwald.

Dazu müsste die vom Fahrrad-Skandal gebeutelte Direktion jedoch Innenminister Roland Wöller (50, CDU) überzeugen, dass aus den Leipziger Erfahrungen vielleicht eine sächsische Bundesratsinitiative erwächst.

Titelfoto: Alexander Bischoff

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