13 Jahre nach Quali-Drama: Ein Leipziger Benzien schnuppert wieder Olympia-Luft
Von Lutz Brose
Leipzig - Mehr als ein Jahrzehnt nach der von Kanute Jan Benzien (42) verpassten Olympischen Sommerspiele flammt in dessen Heimat Leipzig eine neue Hoffnung auf.
Alles in Kürze
- Jan Benzien verpasste 2012 Olympia
- Sohn Mika ist für EYOF nominiert
- Mika will bei EYOF gewinnen
- Sieben Leipziger Athleten nehmen teil
- EYOF mit 4000 Athleten aus 48 Ländern

Rückblick: Im April 2012 im Kanupark Markkleeberg tröstet eine Mutter mit ihren zwei Kindern ihren Mann, der den Tränen nahe ist. Es handelt sich um Leipzigs Kanu-Ass Jan Benzien, der gerade die Teilnahme zu den Olympischen Sommerspielen in London verpasst hat.
Die Mutter, Mandy Benzien (50), weiß was im Kopf ihres Mannes vorgeht - sie war selbst eine erfolgreiche Kanutin, kennt die monatelangen Quälereien vor solch einem sportlichen Highlight aus eigner Erfahrung.
Die Kinder Jonas und Mika (damals 6 und 3) können die Situation wohl nur fühlen und ahnen in dem Moment noch nicht, dass sie auch einmal in Wildwasserkanälen um Medaillen kämpfen werden.
Jonas, inzwischen 19 Jahre jung und schon mit mehreren Pokalen ausgestattet, überzeugte nämlich erst kürzlich mit Platz Zwei in einem Weltranglistenrennen an gleicher Stelle.
Auch Mika (15), der jüngste Spross im Hause Benzien, entschied sich schon frühzeitig für Kanuslalom und überzeugte in den letzten Monaten mit Top-Leistungen, sodass er für das nun für das European Youth Olympic Festival (EYOF) nominiert wurde. Bei dem Megasportevent werden 4000 Athleten aus 48 europäischen Ländern erwartet, wobei 151 Medaillen in 15 Sportarten vergeben werden.


Daumen drücken für Leipzigs Nachwuchs-Athleten
Die Nominierung von Mika kommt einer großen Ehre gleich, weil wie bei den Olympischen Sommerspielen nur ein Athlet je Disziplin vom Deutschen Kanu-Verband dem entscheidenden Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgeschlagen werden durfte.
Mika mit einer klaren Ansage auf die Reise der am heutigen Sonntag beginnenden Wettkämpfe: "Ich fahre dorthin, um zu gewinnen!". Insgesamt nehmen sieben Athleten aus Leipzig an dem Event teil.
Mit Linnea Radzeviciute (16, HC Leipzig), dem aktuellen Motor der deutschen U17-Handballnationalmannschaft, steht noch ein weiterer bekannter Name auf den Startlisten.
Titelfoto: Lutz Brose