700 neue Wohnungen in Leipzig, aber die Mieten steigen weiter leicht an

Leipzig - Während die Bundesregierung vor einigen Wochen den "Bau-Turbo" gestartet hat, ist er bei der kommunalen Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) schon im vollen Gang.

In der Samuel-Lampel-Straße sollen noch im Juni 2025 100 neue, geförderte Wohnungen fertiggestellt werden.
In der Samuel-Lampel-Straße sollen noch im Juni 2025 100 neue, geförderte Wohnungen fertiggestellt werden.  © Peter Usbeck / LWB

700 neu fertiggestellte Wohnungen möchte die LWB 2024/25 an den Markt bringen. Einige der Wohnungen sind bereits fertig und teilweise auch schon bewohnt. Die restlichen sollen in den kommenden Wochen und Monaten auf den Markt kommen. Dazu zählen zum Beispiel Wohnungen in der Shakespearestraße im Zentrum-Süd oder der Samuel-Lampel-Straße in Mockau.

"Das ist ein gutes Zeichen für die Stadt Leipzig, die dringend Wohnraum braucht", merkte Oberbürgermeister Burkhard Jung (67, SPD) am Dienstagnachmittag beim Jahresabschluss der Gesellschafterversammlung an.

Ein großer Teil der neuen Wohnungen sind Sozialwohnungen, die für Inhaber des Weißen Wohnberechtigungsscheins (WBS) reserviert sind. Aber auch ohne WBS sollen die Neubauwohnungen mit einem Kaltmietpreis von durchschnittlich 7,81 Euro pro Quadratmeter erschwinglich sein. Da viele Neubauten durch Projekte vom Freistaat gefördert wurden, ist die Kaltmiete durchschnittlich sogar gesunken.

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Bei Bestandsmieten gingen die Preise im vergangenen Jahr aber weiter leicht hoch und landeten bei durchschnittlich 5,98 Euro pro Quadratmeter. Das liegt zwar immer noch mehr als einen Euro unter dem generellen Durchschnittspreis in der Messestadt, aber auch die Betriebskosten kennen aktuell nur den Weg nach oben, besonders durch das Auslaufen der Preisgrenzen für zum Beispiel Strom oder die CO2-Besteuerung.

Neben Neubauprojekten sollen vor allem auch Bestände saniert werden, wie hier in Leipzig-Paunsdorf.
Neben Neubauprojekten sollen vor allem auch Bestände saniert werden, wie hier in Leipzig-Paunsdorf.  © Volkmar Heinz / LWB

Neue Großprojekte sind bereits gestartet

Ende Mai wurde der Grundstein für 202 neue Wohnungen in der Johannisallee im Zentrum-Südost gelegt.
Ende Mai wurde der Grundstein für 202 neue Wohnungen in der Johannisallee im Zentrum-Südost gelegt.  © Christian Grube

Die LWB baut im Gegensatz zu vielen anderen Firmen in Leipzig noch neu. Aber auch sie belasten die gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie unsichere Finanzierungs- und Förderbedingungen. Die Zukunft ist unsicher, vor allem, solange man in Dresden um einen neuen Landeshaushalt ringt.

Durch fehlende Sondereinflüsse ist das Jahresergebnis des Unternehmens deutlich zurückgegangen auf 19,8 Millionen Euro (2023: 33,6 Millionen Euro). Schlechte Stimmung herrscht trotzdem nicht. Trotz generell gestiegener Kosten konnte mehr eingenommen und investiert werden.

Die LWB macht circa zehn Prozent des Marktanteils in der Stadt aus. Neben neuen Wohnungen beschäftigt sie sich momentan auch viel mit der Sanierung von Beständen, vor allem in Plattenbaugebieten wie in der Heiterblickallee 54 bis 70 in Leipzig-Paunsdorf.

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"Für uns sind die Bestände für das bezahlbare Wohnen sehr entscheidend und wichtig", betonte auch der Leipziger Baubürgermeister Thomas Dienberg (63, Grüne). Energetische Sanierungen sollen die Kosten unter anderem für Wärme senken und CO2 einsparen.

Ob in den kommenden Jahren weiter so viel gebaut werden kann, hänge vor allem von den Entscheidungen der Landespolitiker in Dresden ab. Die LWB hat erst im Mai ein neues Großbauprojekt in der Johannisallee gestartet. Weitere sollen folgen, aber dafür werden Fördergelder benötigt.

Titelfoto: Peter Usbeck / LWB

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