Arena will wachsen: Finanziert der Freistaat Leipzigs Olympia-Träume?

Leipzig/Dresden - Leipzig träumt von Olympia! 20 Jahre nach der gescheiterten Bewerbung möchte die Messestadt als Junior-Partner einer Berlin-Bewerbung ein paar Wettkämpfe abgreifen. Der Freistaat will sich finanziell beteiligen. Aber können wir uns das überhaupt leisten?

Die Quarterback-Arena in Leipzig soll erweitert werden und noch eine Ballsporthalle dazu bekommen. Mit Geld vom Freistaat, das er gar nicht hat?  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Ab nächstem Jahr erhält Sachsen jährlich 400 Millionen Euro aus dem neuen Schuldentopf ("Sondervermögen") der Bundesregierung.

Über die geplanten zwölf Jahre ergeben das 4,8 Milliarden Euro zusätzlichen Spielraum für Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) und seine Nachfolger. Ein Teil davon soll nun nach Leipzig fließen.

Medienberichten zufolge will der Freistaat beim Ausbau der Quarterback-Arena auf die nötigen 12.000 Plätze helfen. Auch werde eine neue Ballsporthalle mit bis zu 5000 Plätzen nebenan in Betracht gezogen. Kostenpunkt: bis 250 Millionen Euro.

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Problem: Der allergrößte Teil des "Sondervermögens" ist bereits verplant! So reicht der Freistaat gute 60 Prozent davon an die Kommunen durch. Frei verfügbar bleiben ihm nur etwa 483 Millionen.

Und der Masterplan Südwestsachsen (Wirtschaftsumbau der VW-geplagten Region), die Digitalisierung und die Landesfeuerwehrschule planen bereits fest damit.

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Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) hat das Finanz-Fell des Bundes-Bären schon verteilt.  © Hendrik Schmidt/dpa

Soll Sachsens Olympia-Bewerbung also über die Hälfte davon bekommen? Werden dann die Digitalisierung oder die Feuerwehr darunter leiden? Weder Staatskanzlei noch das für Sport zuständige Innenministerium beantworteten am Mittwoch TAG24-Nachfragen dazu.

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