Brandbombe auf Nikolaikirchhof: Sperrung aufgehoben
Leipzig - Der Polizeieinsatz am Dienstag auf dem Leipziger Nikolaikirchhof ist beendet. Nachdem direkt neben dem geschichtsträchtigen Gotteshaus eine Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde, haben Experten diese inzwischen beräumt. Die Sperrung wurde aufgehoben.

Die Polizei hatte gegen 10 Uhr Meldung erhalten, dass bei Grabungsarbeiten ein gefährlicher Gegenstand entdeckt wurde, wie Sprecher Tom Erik Richter mitteilte.
Wie TAG24 erfuhr, hatten Bauarbeiter eine sogenannte Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Demnach hatte ein Bagger diese direkt neben der Kirche ausgegraben.
Der Nikolaikirchhof wurde daraufhin gesperrt, allerdings nur teilweise. Polizeisprecher Richter betonte, dass die Behörde die Gefahr, die von dem Sprengsatz ausgehe, als gering einschätzte.
Zwei Beamte der Polizei sowie Kameraden der Feuerwehr sicherten den Fundort. Gleichzeitig wurde der Kampfmittelräumdienst hinzugerufen. Unklar war zunächst noch, wie die Experten die Bombe beseitigen würden.
Am Nachmittag gab die Polizei dann Entwarnung: "Der Kampfmittelräumdienst war inzwischen da und hat die Bombe mitgenommen", so Tom Erik Richter. "Diese wird nun entsorgt."

Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution

Die teilweise Sperrung des Nikolaikirchhofs wurde daraufhin aufgehoben, der Einsatz beendet.
Die Nikolaikirche ist die älteste und größte Kirche in der Leipziger Innenstadt. Sie wurde ab 1165 erbaut. Ihr Mittelturm besitzt eine Gesamthöhe von 75 Metern.
Im Herbst 1989 wurde die Nikolaikirche zum zentralen Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution. Die Montagsdemonstrationen, bei denen mitunter mehr als 300.000 Menschen für Demokratie, freie Wahlen und die Wiedervereinigung Deutschlands über den Leipziger Ring zogen, entwickelten sich aus den Montagsgebeten, die bereits seit Anfang der 1980er-Jahre stattfanden.
Der Jahrestag der Friedlichen Revolution, der 9. Oktober, wird bis heute mit dem Lichtfest in Leipzig begangen und startet traditionsgemäß mit einem Friedensgebet in der Nikolaikirche.
Erstmeldung vom 7. Oktober, 13.54 Uhr. Aktualisiert um 16.22 Uhr.
Titelfoto: Montage: EHL Media/Björn Stach