Drama um marode Brücke geht weiter: Teilstück ab Frühjahr gar nicht mehr befahrbar
Markkleeberg - Die agra-Brücke in Markkleeberg in der Nähe von Leipzig sorgt weiter für Schlagzeilen. Nachdem erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass die Brücke gestützt werden muss, wurde am Mittwochvormittag mitgeteilt, dass ein Teil der Brücke vollständig aus dem Verkehr gezogen wird.
Ab voraussichtlich März 2026 wird der westliche Brückenzug komplett außer Betrieb genommen. Das teilte das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL) mit.
Aktuell wird am östlichen Teil des maroden Bauwerks eine Unterstützungskonstruktion gebaut. "An insgesamt 34 Stellen werden unterhalb der Brücke Stützelemente errichtet", hieß es.
Weiter wurde mitgeteilt: "Jedes Brückenfeld erhält zwei Stützelemente mit jeweils 16 Einzelstützen, die auf frostfrei gegründeten Fertigteilfundamenten stehen". Die Feldlängen verkürzen sich dabei von derzeit 21 Metern auf nur noch sieben Meter.
Wenn die Brücke gestützt wird, kann künftig auf dem östlichen Teil auch der Gegenrichtungsverkehr wieder genutzt werden. Dafür wird mit der Fertigstellung dann der westliche Teil gesperrt.
Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen dürfen auch danach nicht auf der Brücke fahren
Das Staatsministerium verwies aber darauf, dass Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen danach weiterhin nicht auf den verstärkten östlichen Brückenzug fahren dürfen.
Ziel der jetzigen Maßnahmen ist es, die Brücke nutzbar zu halten, wenn auch eingeschränkt, und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Auch während der Bauarbeiten soll die agra-Brücke durchgängig geöffnet bleiben.
Fest steht aber auch, dass das Bauwerk in einem schlechten Zustand ist und komplett ersetzt werden muss. Das Ministerium bestätigte erneut, dass eine Instandsetzung nicht mehr möglich ist.
Durch die neuen Baumaßnahmen gibt es auch im agra-Park, der unter der agra-Brücke liegt, Änderungen. Die unter der Brücke befindlichen Skulpturen des 4. Internationalen Leipziger Bildhauer-Pleinairs aus 1988 müssen umgesetzt werden. Sie zählen zu den Kulturdenkmälern des Freistaates Sachsen. Wo sie hinkommen, steht noch nicht fest.
Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa; Christian Grube

